Freitag, 19. April 2024
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FPÖ will keinen ‚warmen Wind‘ und ‚Homo-Schulungen‘ für Lehrer

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Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, was am Samstag beim Landesparteitag der Wiener SPÖ beschlossen wurde: Ein gezieltes Vorgehen gegen Homophobie in der Schule. Für die FPÖ ist das heute aber ein Grund, erneut gegen Lesben und Schwule zu poltern.

SPÖ will schwule und lesbische Lehrer unterstützen

So haben die sozialdemokratische Homosexuelleninitative SoHo und die Gewerkschafter in den SPÖ beim Landesparteitag insgesamt sechs Anträge gestellt, die sich mit LGBT-Themen beschäftigen.

Unter anderem forderte man „Unterstützung für lesbische und schwule Lehrer_innen durch Ausbildungspläne, Aus- und Fortbildungsmaterialien für Lehrer_innen, sowie durch Ausbildungsmaterialien und eine angepasste Unterrichtspraxis für Schüler_innen“.

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Boulevardzeitung greift Thema auf, FPÖ bedient sich

Ein Antrag, der wegen seiner Selbstverständlichkeit in den letzten Tagen recht unbemerkt blieb – bis ihn heute die Gratis-Tageszeitung „Heute“ aufgriff. Das Boulevardblatt titelte „Tabuthema abschaffen: SPÖ will schwule und lesbische Lehrer“ – als ob es diese an österreichischen Schulen noch nicht gebe. Illustriert wurde der Artikel publikumswirksam mit Andrea S., einer Transgender-Lehrerin, die vor und nach ihrer Geschlechtsanpassung an einer Wiener HTL unterrichtet.

Und das Gratis-Blatt zitiert VP-Bildungssprecherin Isabella Leeb, die noch recht zahm bemerkt, es gehe „um Qualifikation nach Herz und Hirn, nicht nach sexueller Orientierung“.

FP ätzt über ‚zu wenig Interesse an Schwulen‘

Doch für die strauchelnde FPÖ war die Schlagzeile ein gefundenes Fressen: Als Erstes wagt sich der Wiener Bildungssprecher Dominik Nepp an das Thema. Er ätzt, dass es für die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger offenbar „zu wenig Interesse an Schwulen“ gebe, weshalb seit zwei Jahren Sensibilisierungs-Kurse für Lehrer angeboten worden – für Nepp „einschlägige Seminare“ und „Homo-Schulungen“.

Kurz darauf schießt Bundes-Bildungssprecher Walter Rosenkranz nach. In einer Aussendung mit dem Titel „Warmer Wind aus SPÖ hat in Schulklassen nichts verloren“ fordert der Nationalratsabgeordnete: „Wie auch jeder heterosexuelle Lehrer und jede heterosexuelle Lehrerin, so haben auch homosexuelle Lehrer und Lehrerinnen ihre sexuelle Orientierung außerhalb des Unterrichts auszuleben – im Unterricht hat dies nichts verloren“.

Die SoHo weist diese Angriffe unterdessen scharf zurück: „Schwulen-Hass und Lesbenhetze der FPÖ ist auf das Schärfste zurückzuweisen! Die Wiener SPÖ wird immer gegen Xeno-, Homo- und Transphobie und für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgender-Personen kämpfen“, stellt SoHo-Vorsitzender Peter Traschkowitsch klar.

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