Samstag, 20. April 2024
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Gewalt bei Demonstration gegen Homoehe in Frankreich

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In Frankreich sind am Wochenende Proteste gegen die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule eskaliert: Die Polizei musste Sonntag Abend am Rande der Demonstrationen fast 300 Menschen festnehmen. Die konservativ-katholische Protestbewegung wird immer stärker von rechtsextremen Kräften unterwandert.

Stundenlange Randale nach der Demo

Zu den Randalen kam es nach der Massendemo, zu der nach Angaben der Polizei etwa 150.000 Menschen nach Paris gekommen waren. Hunderte Randalierer lieferten sich vor dem Invalidendom zwei Stunden lang Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die Radikalen griffen die Polizisten unter anderem mit Flaschen, Steinen, Eisenstangen und Rauchbomben an. Dabei schrien sie „Frankreich den Franzosen“ und „Diktatur der Sozialisten“. Die Polizei nahm mehr als 290 Personen fest. Sechs Beteiligte wurden leicht verletzt.

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Innenminister Manuel Falls machte Rechtsextreme für die Ausschreitungen verantwortlich. Diese waren bereits in den letzten Monaten bei Großdemonstrationen gegen die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule durch Randale aufgefallen. Die Polizei war deshalb auch mit 4.500 Beamten im Einsatz.

Demonstration mit FP-Beteiligung verlief ruhig

Zuvor verlief die Demonstration ruhig. Obwohl das Gesetz zur Öffnung von Ehe und Adoption für schwule und lesbische Paare seit 18. Mai in Kraft ist, haben noch einmal 150.000 Personen in Paris gegen das die rechtliche Gleichbehandlung von Lesben und Schwulen demonstriert. Eine erzkatholische Gruppe versammelte sich zu einer eigenen Kundgebung.

An beiden Versammlungen nahmen Politiker der konservativen UMP und der rechtsextremen Front National teil. An der Seite der Front-National-Obfrau Marine Le Pen waren auch FPÖ-Europaparlamentarier Andreas Mölzer und Europasprecher Johannes Hübner. In einer Presseaussendung, in der sie Le Pen fälschlich als „Marianne“ bezeichneten, war die Demonstration gegen geltendes französisches Recht für sie eine „beeindruckende bürgerliche und konservative Manifestation gegen zeitgeistige Umtriebe, wie man sie sich auch für Österreich wünschen würde“.

Die Gegner der Ehe-Öffnung kündigen weitere Proteste an. Sie wollen, dass das Gesetz zurückgenommen wird. Die erste Eheschließung eines gleichgeschlechtlichen Paares soll übermorgen Mittwoch in Montpellier stattfinden.

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