Samstag, 20. April 2024
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Schwulenfeindlich, gewaltverherrlichend: Bushidos neuer Song in der Kritik

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Für Aufregung sorgt wieder einmal der Berliner Rapper Bushido: Sein neuer Song „Stress ohne Grund“ enthält neben Tötungsphantasien gegenüber deutschen Politikern auch jede Menge schwulenfeindlicher Äußerungen.

So rappt der Berliner unter anderem: „Ich will, dass Seran Tören ins Gras beißt.“ Der FDP-Politiker hatte gefordert, dass Bushido der Integrations-Bambi aberkannt wird, nachdem Verbindungen des Künstlers zur Mafia bekannt wurden.

„Ein eindeutiger Aufruf zu Gewalt und Mord“

An einer anderen Stelle heißt es: „Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz“, womit er für ihre Parteikollegin Renate Künast „die Grenzen des Rechts überschritten“ habe: „Sein Song ist ein eindeutiger Aufruf zu Gewalt und Mord“.

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Außerdem gibt es in „Stress ohne Grund“ gleich mehrere schwulenfeindliche Passagen: Von „Männer lutschen keine Schwänze“ über „du Schwuchtel wirst gefoltert“ bis „du wirst in Berlin in deinen Arsch gefickt wie Wowereit“ werden sämtliche Klischees des homophoben Straßenraps bedient. Dem angesprochenen Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit geht das zu weit. Er will sich mit einer Strafanzeige wehren. Das bestätigte der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski. Die Berliner Staatsanwaltschaft ist bereits „in die rechtliche Prüfung eingetreten“, so ein Sprecher der Behörde.

Integrations-Bambi für Bushido in der Kritik

Der offen schwule parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Bundestag,Volker Beck, rief unterdessen den Burda-Verlag auf, dem Rapper seinen Bambi wieder wegzunehmen: „Wenn Burda den Integrations-Bambi nicht zurückzieht, ist dieser Preis nur noch für die Tonne gut“, sagte Beck dem „Handelsblatt“. Die angesprochenen gehen vorerst auf Tauchstation: „Wir kommentieren das Thema nicht“, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Burda-Verlag.

Die Video-Plattform YouTube hat das Video zu „Stress ohne Grund“ bereits kurz nach seiner Veröffentlichung als gewaltverherrlichend gesperrt. Was Bushido aber offenbar egal ist. Auf Twitter teilt er stolz mit, dass er zuvor „die 1.000.000 Klicks in unter 48 Stunden“ geknackt hat.

Heino: „Bushido muss gestoppt werden!“

Doch auch in der Musikbranche sorgt soviel Aggressivität offenbar für Kopfschütteln. „Der Mann muss in seiner kriminellen Energie dringend gestoppt werden. Unser Rechtsstaat ist aufgefordert, jetzt endlich mal zu handeln!“, erklärt Schlagerlegende Heino. Bushidos Lieder seien „in meinen Ohren menschenverachtend“, erklärte er der „Bild“-Zeitung.

Ein Ziel hat Bushido auf jeden Fall erreicht: Trotz mäßiger Erfolge in letzter Zeit redet der gesamte deutsche Sprachraum über seine neue Single „Stress ohne Grund“. Wenn es nun keine harten Konsequenzen gibt, würde das zeigen: Provokation zahlt sich doch aus – egal welches Niveau dabei unterboten wird.

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