Samstag, 20. April 2024
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[Update] Homo-Hatz in Russland: Spekulationen um totes Neonazi-Opfer

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Für Entsetzen sorgte die Meldung, dass russische Neonazis in sozialen Netzwerken Jagd auf junge Schwule machen und sie foltern und demütigen. Nun könnte es den ersten Toten geben. Einzige Quelle ist derzeit aber nur eine bislang unbekannte Menschenrechtsorganisation.

Wie die „Spectrum Human Rights Alliance“ (SHRA) berichtet, soll das Opfer auf diesem Foto, das sich weltweit verbreitet hat, an den Folgen der Folter gestorben sein. Das berichtet der Menschenrechtsaktivist Valentin Degtyarew. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es noch nicht. Auch ist nicht bekannt, wie seriös die bisher noch nicht groß in Erscheinung getretene SHRA ist.

Der junge Mann, ein Usbeke, soll den Angaben von Degtyarew zufolge um sein Leben gebetet haben – doch die Neonazis sollen nur gelacht und ihn zu Tode geprügelt haben. Bestätigt werden konnte dieser Vorfall noch nicht. Einzige Quelle dafür ist derzeit Degtyarew.

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Dafür scheint die Polizei nun gegen die Angreifer vorzugehen: Wie das schwul-lesbische Infoportal „queer.de“ berichtet, haben Polizisten in der Stadt Kamensk-Uralski, in der sich der Mord abgespielt haben soll, bereits mehrere Wohnungen von Neonazis durchsucht. Anklagen sollen vorbereitet werden.

Schwul-lesbische Aktivisten sind Freiwild

Unterdessen berichtet SHRA außerdem, dass auch ein weiterer Aktivist von russischen Neonazis entführt und bedroht worden sein soll. So soll Artem Gorodilov von den Rechten mitten in der Nacht entführt und auf einen Friedhof ausgesetzt. Dann dürften sie ein großes Holzkreuz aus einem Grab genommen haben und Gorodilov musste um sein Leben rennen, während sie ihn mit einem Auto jagten.

Sie sollen ihm unter anderem vorgeworfen haben, „Schwulenpropaganda“ über das Internet zu verbreiten und sich über die Neonazis bei den Behörden beschwert zu haben. Dann wurde er vor das Grab eines anderen Schwulen gebracht, den die Neonazis in den Selbstmord getrieben haben. Den gesamten Vorfall filmten die Rechten. Das Video ist heute noch auf YouTube zu finden – online gestellt von der SHRA. Woher diese an das Video kam, ist noch unklar.

Erstmals homophober Schläger verurteilt

Unterdessen wurde in einem anderen Teil Russlands zum ersten Mal ein Mann verurteilt, der gegen Lesben- und Schwulenaktivisten gewalttätig wurde: Ein 18-jähriger Nationalist, der im Jänner zusammen mit anderen Rechten auf die Teilnehmer einer Lesben- und Schwulendemo eingeschlagen hat, wurde zu zwei Monaten Arbeitslager verurteilt.

Hinweis der Redaktion: In der ersten Version des Artikels haben wir die Zweifel an der Seriösität der SHRA offenbar nicht deutlich genug herausgearbeitet. Wir bitten dafür um Entschuldigung und betonen, dass es für die Vorfälle derzeit keine unabhängige Bestätigung gibt.

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