Mittwoch, 24. April 2024
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Bekommt Luxemburg einen offen schwulen Regierungschef?

Xavier Bettel könnte Nachfolger von Jean-Claude Juncker werden

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Luxemburg könnte einen offen schwulen Regierungschef bekommen: Wenn es eine linksliberale Dreierkoalition schafft, den derzeit amtierenden Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker zu stürzen, könnte ihn der liberale Bürgermeister von Luxemburg Xavier Bettel beerben.

Bürgermeister von Luxemburg, seit zwei Jahren verpartnert

Bettel hat sich 2008 in einer Fernsehsendung des luxemburgischen Senders RTL geoutet. Der 40-Jährige ist seit 1999 Parlamentsabgeordneter und seit 2011 Bürgermeister der Hauptstadt. Im Jahr 2010 ging er eine Eingetragene Partnerschaft ein. Seit Anfang des Jahres ist er außerdem Vorsitzender der liberalen Demokratischen Partei.

Bei den Kammerwahlen am letzten Sonntag gilt seine Partei als Gewinnerin: Sie hat 3,3 Prozent dazugewonnen und hält nun bei 18 Prozent. Gemeinsam mit der Sozialistischen Arbeiterpartei und den Grünen würde sich eine Koalition ausgehen. Diese wird in den Medien aufgrund der Parteifarben rot, blau und grün als „Gambia-Koalition“ bezeichnet.

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Juncker gibt noch nicht auf

Doch auch der amtierende konservative Regierungschef Jean-Claude Juncker buhlt noch um die Liberalen. Er hatte in den letzten vier Jahren mit den Sozialisten regiert. Diese haben die Koalition aber überraschend nach einem Datenschutz-Skandal verlassen. Seine Volkspartei ist mit 34 Prozent der Stimmen noch immer stärkste Kraft im Luxemburger Parlament.

Seine Chancen schwinden allerdings: Bettel kündigte bereits an, dass die Gespräche zwischen Liberalen, Sozialisten und Grünen bereits weit fortgeschritten seien. Man sei „zuversichtlich, dass wir die vorhandene Mehrheit in eine Koalition umwandeln können“, sagte er im „Luxemburger Wort“. Eine Regierung könne bis Dezember stehen. Und fügte hinzu: „Es sieht so aus, als könne die DP in dieser Konstellation den Premierminister stellen“.

Auch möglicher Stellvertreter offen schwul

Und auch sein Stellvertreter könnte ein offen schwuler Politiker werden. Etienne Schneider, Spitzenkandidat der Sozialisten, war in der Regierung Juncker Wirtschaftsminister. Er hat Luxemburgischen Boulevardmedien zufolge im Juli seinen Freunden in einer „Verlobungsparty“ seinen neuen Partner vorgestellt. Sonst galt er im Privatleben als etwas flatterhaft.

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