Fast jede zweite HIV-Diagnose wird in Österreich spät oder sehr spät gestellt. Das kann erhebliche Auswirkungen auf den Verlauf der Infektion oder die Lebensqualität haben. Deshalb startet am Freitag auch bei uns die Europäische HIV-Testwoche. Die Aids Hilfe Wien (AHW) bietet dazu ein breites Testprogramm in der Community an. Unterstützt wird sie dabei vom Gesundheitsministerium.
Die Initiative soll Menschen motivieren, einen HIV-Test zu machen. Kostenlose und freiwillige Tests in einem geschützten Rahmen sollen besonders jene Menschene erreichen, die einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Dazu gehören auch Männer, die Sex mit Männern haben. Denn unter schwulen Männern sind statistisch noch immer mehr Menschen mit HIV infiziert als in der restlichen Bevölkerung.
Viele von ihnen wissen aber nichts von ihrer Infektion – sie wird dann oft sehr spät festgestellt. Das heißt, diese Betroffenen können unwissentlich den HI-Virus an ihre Sexualpartner weitergeben. Die Europäische HIV-Testwoche soll die Zahl solcher Spätdiagnosen mit dem Motto „Talk HIV. Test HIV.“ senken. Dazu ist es wichtig, dass immer mehr Menschen ihren aktuellen HIV-Status kennen und über den Virus und seine Übertragungswege bescheid wissen.
Denn die HIV-Therapie hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht: Rechtzeitig erkannt kann HIV einfach und gut unter Kontrolle gehalten werden. Neue Medikamente haben weniger Nebenwirkungen als ihre Vorgänger und müssen nur mehr einmal täglich genommen werden. Der Virus selbst ist im Körper bei einer erfolgreichen Therapie mit herkömmlichen Methoden nicht mehr nachweisbar, der Betroffene nahezu nicht mehr infektiös.
Die Aids Hilfe Wien offeriert deshalb von 22. bis 29. November während der Europäischen HIV-Testwoche zahlreiche Vor-Ort-Angebote. Unter anderem werden Mitarbeiter der AHW bei den „Badefreuden für schwule Männer“ in der Sargfabrik, dem Hard On und dem Kaiserbründl vor Ort sein. Auch die Aidshilfen in den Bundesländern bieten während der Testwoche spezielle Gratis-Testangebote an.
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