Freitag, 29. März 2024
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Katholische Kirche in Nigeria lobt Homo-Hetze

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„Das, was ihr dem Geringsten meiner Brüder angetan hat, habt ihr auch mir angetan“ – diese Worte Jesu scheinen in der römisch-katholischen Kirche von Nigeria nicht angekommen zu sein. Die Bischofskonferenz des afrikanischen Landes lobt die Regierung für die Verschärfung der Gesetze gegen Lesben und Schwule.

Im Jänner wurden die Gesetze gegen Homosexualität in Nigeria verschärft: War bisher schon gleichgeschlechtlicher Sex mit jahrelangen Haftstrafen bedroht, wurden nun auch Treffen von Lesben und Schwulen, gleichgeschlechtliche Küsse oder auch nur die Teilnahme an einer homosexuellen Verpartnerung schwere Straftaten. Sie können nun mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden.

Der römisch-katholischen Kirche in Nigeria gefällt diese Härte. In einer Presseerklärung der Bischofskonferenz heißt es, die Verfolgung von Lesben und Schwulen sei ein „“richtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Würde des Menschen zu schützen“.

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Das Gesetz entspreche „moralischen und ethischen Werten der nigerianischen und afrikanischen Kultur“, so Erzbischof Ignatius Kaigama. Diese würden die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau ansehen.

Präsident Goodluck Jonathan wurde ausdrücklich gelobt, weil er sich mit der Unterschrift unter das Gesetz dem Druck aus dem westlichen Ausland widersetzt habe: „Wir loben Sie für ihre mutige und kluge Entscheidung und beten dafür, dass Gott Sie und Ihre Regierung weiter segnen, leiten und beschützen wird gegen die Verschwörung der entwickelten Welt, die unser Land und unseren Kontinent zur Müllhalde machen will, indem sie für alle unmoralischen Praktiken wirbt“, so der Kardinal.

Das Gesetz hat seine Wirkung übrigens nicht verfehlt: Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International habe aufgrund der verschärften Bestimmungen in Nigeria eine Hexenjagd gegen Lesben und Schwule eingesetzt.

Im christlichen Süden sollen nach Inkrafttreten des Gesetzes zehn Menschen wegen Verdachts auf Homosexualität verhaftet worden, so Amnesty. Im islamischen Norden elf Männer nach der dort geltenden Scharia angeklagt, berichtet die BBC. Nach Angaben der Menschenrechtsaktivistin Dorothy Aken’Ova sind viele der Beschuldigten bereits in der Haft zusammengeschlagen und misshandelt worden. Ihnen droht, wenn sie Muslime sind, die Todesstrafe. Diese soll auch bereits exekutiert worden sein.

Nigeria ist mit rund 160 Millionen Einwohner der bevölkerungsreichste Staat in Afrika. Die Bevölkerung steht hinter der lesben- und schwulenfeindlichen Politik. Bei einer Umfrage, die im Juni 2013 durchgeführt wurde, unterstützten 92 Prozent härtere Gesetze gegen Homosexualität.

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