Samstag, 20. April 2024
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Zehn Monate nach Coming Out: Jason Collins spielt wieder Profi-Basketball

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Es ist eine kleine Sensation: 10 Monate nach seinem Coming Out spielt der Basketballer Jason Collins wieder in der US-Liga NBA. Mit den Brooklyn Nets gibt es auswärts sein Debüt gegen die Los Angeles Lakers, seine Mannschaft gewinnt mit 108:102 Punkten.

Der 35-jährige Collins war im April der erste Spieler der vier großen US-Profiligen (Football, Basketball, Baseball, Eishockey), der sich in der Öffentlichkeit geoutet hat. In einem Interview mit der Zeitschrift „Sports Illustrated“ stand er erstmals offen zu seiner Homosexualität. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits 13 Jahre in der NBA. Er spielte unter anderem bei den Boston Celtics und den Washington Wizards.

Nach seinem Coming Out wollte allerdings kein Verein mehr auf den 2,13 Meter großen Center zurückgreifen. Das ist jetzt vorbei: Nur wenige Stunden, nachdem er einen Zehn-Tages-Vertrag mit den Brooklyn Nets unterschrieben hatte, durfte er für die New Yorker Mannschaft aufs Feld. In der NBA können Spieler zwei aufeinanderfolgende Verträge über zehn Tage schließen, bevor sich das Team entschließt, ihnen einen Vertrag für die restliche Saison anzubieten.

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Trainer Jason Kidd wechselte Collins im zweiten Viertel erstmals ein, das Publikum im ausverkauften Staples Center begrüßte ihn mit Applaus. Insgesamt war er elf Minuten im Spiel, dabei erzielte er zwei Rebounds.

Seine Rückkehr aufs Spielfeld war historisch: Denn erstmals war ein offen schwuler Spieler in einer der vier großen US-Profiligen am Spielfeld. Collins selbst hatte allerdings keine Zeit, darüber nachzudenken. „Momentan konzentriere ich mich darauf, die Spielzüge zu lernen, das Deckungsverhalten, die Spielstrategie und meine Aufgabe“, sagte er vor seinem Einsatz auf einer Pressekonferenz.

Club-Manager Billy King betont, die Entscheidung, Collins zu verpflichten, sei eine sportliche gewesen. Man habe kurzfristig Bedarf an einem erfahrenen und großgewachsenen Center-Spieler gehabt, so der Manager.

Auf die Frage, ob er eine Botschaft für andere schwule Sportler hatte, sagte er: „Meine Nachricht an andere Athleten ist, seid einfach ihr selbst. Seid euer echtes authentisches Ich und fürchtet oder schämt euch nicht, oder habt irgendeine Angst, euer echtes Ich zu sein.“

Collins spielte mit der Rückennummer 48, weil es das einzige Trikot war, das die Nets noch übrig hatten. Zukünftig wird er mit der Nummer 98 spielen – um Matthew Shepard zu ehren, jenen schwulen College-Studenten, der 1998 ermordet wurde.

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