Donnerstag, 28. März 2024
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Schriftstellerinnen aus Nigeria kritisieren Anti-Homo-Gesetz aus Uganda als ‚unafrikanisch‘

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In Uganda wird die drastische Verschärfung der Gesetze gegen Lesben und Schwule gerne damit verteidigt, Homosexualität sei „unafrikanisch“ und erst durch die Kolonialherren auf den Kontinent gebracht worden. Doch dem widersprechen nun zwei nigerianische Schriftstellerinnen.

So schreibt Chimamanda Ngozi Adichie in einem Text für die nigerianische Zeitung „Scoop“, nicht Homosexualität sei „unafrikanisch“, sondern Ugandas Gesetz dagegen. Es widerspreche den „Werten der Toleranz und des ‚leben und leben lassen‘“, für das Afrika ihrer Meinung nach stehe.

Adichie beschreibt in dem Artikel, wie sie mit einem schwulen Freund gemeinsam aufwuchs und hautnah mitbekam, wie er bedroht wurde. Mit Sorge beobachtet sie auch, dass das Gesetz aus Uganda auch in Nigeria viele Anhänger habe – weil die Menschen glaubten, „die Bibel verurteilt Homosexualität“. Aber, so erklärt die Schriftstellerin, die Bibel könne nur eine Richtlinie für das tägliche Leben sein, „nicht eine Basis für die Gesetze, die wir verabschieden“. Auch Nigeria hat vor einigen Wochen ein ähnliches Gesetz verabschiedet, dass die Strafen für homosexuelle Handlungen drakonisch erhöht hat.

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In der britischen Tageszeitung „The Guardian“ hat die offen lesbische schottisch-nigerianische Dichterin Jackie Kay mittlerweile einen Kommentar veröffentlicht. Sie sagt: „Es ist gefährlich für jedes Land, eine Hexenjagd auf eine bereits unterdrückte Minderheit zu erlauben; das führt zu einer noch nie dagewesenen hysterischen Homophobie, die die Uhren zurück in eine angsterfüllte Vergangenheit dreht.“

Ähnlich wie US-Außenminister John Kerry vergleicht auch Jackie Kay die Gesetze in Uganda mit den Rassengesetzen in Hitler-Deutschland. Sie fürchte, Menschen „flüchten für Sicherheit“, das Gesetz sei „angsteinflößend“.

„Jetzt, mit diesem Gesetz, fühle ich mich, als ob meine Fußspuren weggewischt wurden, und diese meiner schwulen und lesbischen nigerianischen Gefährten. Auf welchem Pfad sollen wir nun weitergehen? Auf welchem Weg?“, schließt Jackie Kay ihren Kommentar.

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