Freitag, 19. April 2024
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Adoption für Lesben und Schwule: Rupprechter gibt nicht nach

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Die Diskussion um die Öffnung des Adoptionsrechts für schwule und lesbische Paare innerhalb der ÖVP geht weiter. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, der sich eine solche Öffnung vorstellen kann, lässt sich von Generalsekretär Gernot Blümel nicht zurückpfeifen.

Rupprechter verteidigt Lesben und Schwule im Familien- und Freundeskreis

Für manche sei es „vielleicht überraschend, dass ich mich in dieser Frage so geäußert habe“, so Rupprechter. In seinem familiären und persönlichen Umfeld „gibt es nicht wenige homosexuelle Menschen, die ich kenne und sehr lieb habe. Ich bin nicht bereit, diese außen vor zu lassen oder auszugrenzen“. Er akzeptiere die ÖVP-Parteilinie, sei aber jedenfalls „gegen eine Diskussionsverweigerung“.

Man müsse Lesben und Schwule „annehmen und akzeptieren“, so Andrä Rupprechter weiter. „Da geht es nicht um Toleranz, sondern um Akzeptanz“ Er selbst kenne homosexuelle Partnerschaften „wo sich Kinder wohl fühlen“ – seit vielen Jahren. Für seinen Vorstoß habe er „entsprechend positive Reaktionen bekommen“, so der Landwirtschaftsminister weiter.

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Innerhalb der ÖVP gab es am Vorstoß von Rupprechter viel Kritik. Eine Öffnung des Adoptionsrechts für Lesben und Schwule würde den christlichen Wurzeln der ÖVP widersprechen, so die Kritik. Diesen Kritikern empfiehlt der Landwirtschaftsminister, „nachzulesen, was unsere oberste Autorität auf der Erde, in meiner Glaubensgemeinschaft Papst Franziskus, zur Frage der Homosexualität sagt: Wer bin ich, dass ich darüber urteile. Und wenn der Heilige Vater das sagt, gilt das für mich“, so Rupprechter.

SPÖ und Grüne loben Rupprechter

Lob an der Haltung des Landwirtschaftsministers kommt von SPÖ und Grünen, die seit Jahren eine Öffnung der Adoption für gleichgeschlechtliche Paare fordern. „Von Seiten der SPÖ-Frauen gibt es volle Unterstützung für den Vorstoß von Andrä Rupprechter. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat bereits angekündigt, Gespräche aufzunehmen. Wir werden in dieser Frage sicher nicht locker lassen“, so SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner.

Für die Grünen nimmt Marco Schreuder, Bundesrat und Bundesvorsitzender der Grünen Andersrum, zu den Aussagen Rupprechters Stellung. „Dieser Vorstoß zeigt einmal mehr, dass auch die ÖVP die Zeichen der Zeit nicht mehr übersehen, Fakten und Studien nicht mehr ignorieren kann und es tatsächlich an der Zeit wäre, das Kindeswohl in den Vordergrund dieser Diskussion zu stellen“, so Schreuder.

Der Grüne kritisiert ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel für seinen Versuch, Rupprechter zurückzupfeifen: „Österreich verliert vor dem EuGH in Menschenrechtsfragen ein Gerichtsverfahren nach dem anderen. Weil politische Unterstützung mehr als rar war, wurden zahllose Diskriminierungen, Bosheiten und Schlechterstellungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern und Intersexuellen (LGBTI) selbst rechtlich bekämpft. Die Frage der Gleichstellung ist natürlich ein Thema, egal ob die ÖVP das will oder nicht“, so Schreuder.

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