Hohe Auszeichnung für Ulrike Lunacek: Für ihr Engagement gegen die Diskiminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern hat die Grüne gestern Abend den Sonderpreis bei der Verleihung der „EU-Abgeordneten des Jahres“ bekommen.
Ausgezeichnet wurde sie für ihre Tätigkeit als Berichterstatterin für die Roadmap gegen Homophobie und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Genderidentität. Dieser Bericht war vor allem in konservativen Kreisen sehr umstritten, Politiker versuchten bis zuletzt, ihn zu verhindern oder abzuschwächen – aber ohne Erfolg.
Der Preis ist eine besondere Auszeichnung für Lunacek: Denn gewählt wurde sie dafür von allen Mitgliedern des Europaparlaments. Damit ist die Auszeichnung eine Anerkennung ihrer Arbeit über alle Parteigrenzen hinweg. Organisiert werden die „MEP Awards“ von der Politikzeitschrift „The Parliament Magazine“. Bei der Verleihung konnte sie nicht persönlich anwesend sein. Dafür wurde ein Dankesvideo abgespielt, bei der sie sich für den Preis bedankte. Es sei wichtig, dass „das Europaparlament klar macht, dass Homophobie keinen Platz in Europa hat“.
„Furcht und Angstmache sind ein Ding der Vergangenheit geworden“, sagte Ulrike Lunacek weiter. Allerdings hätten Lesben und Schwule „noch immer manchmal Angst, mit ihrem Liebsten Hand in Hand auf der Straße zu gehen. Das muss aufhören.“ Einige Lesben und Schwule hätten auch Angst, „am Montag in der früh zu sagen, mit wem sie Sonntag Abend im Kino waren, weil sie Angst haben, ihren Job zu verlieren, aus der Schule geworfen zu werden oder von ihren Familien rausgeschmissen zu werden“.
Ulrike Lunacek ist die erste österreichische Grüne, die diesen Preis bekommt. Die Außenpolitik-Expertin ist auch seit Jahren eine Vorkämpferin für die Rechte gleichgeschlechtlich Liebender. So ist sie auch eine der Vorsitzenden der LGBT Intergroup im Europäischen Parlament. Diese Gruppe ist fraktions- und länderübergreifend so etwas wie die politische Lobby für Lesben, Schwule, Transgender und Bisexuelle im Europaparlament.