Kaum ist Conchita Wurst in Kopenhagen gelandet, um für den Eurovision Song Contest zu proben, weht ihr ein eisiger Wind aus den Osten entgegen: Neben der mäßig erfolgreichen Petition aus Weißrussland gibt es nun auch in der Ukraine und in Russland Unterschriftenlisten gegen die bärtige Diva.
Die russische Petition fordert den Staatsfunk auf, den Song Contest wegen der österreichischen Teilnehmerin nicht zu zeigen. „Österreich wird 2014 bei der Eurovision von dem Transvestiten Conchita Wurst vertreten, die einen Lebensstil führt, der für Russen inakzeptabel ist. Der populäre internationale Wettbewerb, den unsere Kinder sehen, wurde durch die europäischen Liberalen zu einem Nährboden der Sodomie.“
Und das dürfe in Russland nicht geschehen, sind sich die Initiatoren der Petition sicher. Denn das Land sei „eines der einzigen Länder Europas, das es geschafft hat, normale und gesunde Familienwerte zu erhalten, die auf Liebe und gegenseitiger Unterstützung von Mann und Frau basieren“. Deshalb sei man gegen eine Ausstrahlung des Eurovision Song Contest in Russland.
Conchita Wurst lässt sich durch solche Aktionen aber nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Als Kämpferin für Toleranz sieht sie sich durch Wortmeldungen wie diese in ihrem Weg bestärkt. Für den Weg ins Finale muss sie mit „Rise like a Phoenix“ zunächst im Halbfinale am 8. Mai bestehen.
Und ihre Fans bestärken sie auf diesem Weg: Das Video ist auf YouTube knapp davor, die Marke von 2 Millionen Klicks zu durchbrechen. Bereits jetzt haben mehr Menschen das Video gesehen, als Wien Einwohner hat.
Und auch in Kopenhagen, wo der Song Contest dieses Jahr stattfindet, dürfte die Petition den Verantwortlichen keine schlaflosen Nächte bereiten. Schließlich hat die Stadt angekündigt, im Vorfeld der Veranstaltung drei gleichgeschlechtliche Paare aus Russland rechtskräftig zu verheiraten.