Rückgrat zeigt der österreichische Kabarettist Alf Poier: Vor wenigen Tagen noch hatte er Conchita Wurst beleidigt – jetzt gratuliert er ihr zum Gewinn des Eurovision Song Contest.
Im Jahr 2003 hat Poier mit seinem Lied „Weil der Mensch zählt“ beim Song Contest den 6. Platz belegt. Das ist eine der besten Platzierungen Österreichs in den letzten Jahren und gab ihm die Möglichkeit, jedes Jahr seine Meinung zu den heimischen Kandidaten öffentlich kundzutun.
Im Fall von Conchita Wurst fiel das Urteil recht eindeutig aus: „Die schicken ein künstlich hochgezüchtetes Monster hin“, so Poier in einem Interview mit „Die ganze Woche“. Er selbst könne mit der „verschwelten Zumpferl-Romantik“ nichts anfangen, so der 47-Jährige: „Wenn jemand nicht weiß, ob er ein Manderl oder ein Weiberl ist, dann gehört er eher zum Psychotherapeuten als zum Song Contest.“
Doch nun scheint er seine Meinung überdacht zu haben. Auf Facebook schreibt Poier: „Gratuliere Conchita! – Auch wenn Dein Beitrag nicht nach meinem Geschmack war. – Aber Platz 1 für Österreich ist sensationell. So viel Fairness muss sein! – Hut ab!“
Poier betonte auch, er wolle nicht als Polit-Maskottchen missbraucht werden. Nach der harschen Kritik an seinen Aussagen fühlte sich FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache bemüßigt, Poier als „mutigen Künstler“ zu verteidigen. Doch offenbar ist Strache einer der Fans, auf die der Kabarettist gerne verzichten möchte.