Freitag, 19. April 2024
HomeCSD & ParadenVienna PrideFacebook zensiert Fanseite der Regenbogenparade gleich zwei Mal

Facebook zensiert Fanseite der Regenbogenparade gleich zwei Mal

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Zwei Mal innerhalb von 24 Stunden hat Facebook die Fanseite der Wiener Regenbogenparade gesperrt. Grund dafür waren die „Pride Girls“, die dort zwar oben ohne, aber mit Ganzkörper-Bodypainting zu sehen waren.

Eigentlich setzt sich Facebook ja für die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgender ein. So wurde erst vor einigen Tagen ein „Pride-Stickerset“ für den Messenger veröffentlicht. Doch in der Praxis knallen Toleranz und die strengen Moralrichtlinien des US-Konzerns des öfteren aufeinander.

Aktuelles Beispiel: Ein Bild der „Pride Boys und Girls“ von der Regenbogenparade. Dabei handelt es sich um zwei Burschen und zwei Mädchen, die bis auf eine Unterhose nackt, aber mit einer Regenbogenflagge bemalt sind. Sie gehören zu den beliebtesten Fotomotiven der Regenbogenparade und sind deshalb auch auf der offiziellen Facebook-Seite zu sehen.

- Werbung -

Besser gesagt: Sie waren dort zu sehen. Gestern wurden die Fanpage der Regenbogenparade und der Eventeintrag auf Facebook gesperrt. Denn das Bild wurde entfernt weil es „nicht den Facebook-Gemeinschaftsstandards entspricht“. Christian Högl, Obmann der HOSI Wien, konnte das auf seinem eigenen Facebook-Profil kaum glauben: „Ahhhhh, prüdes Facebook! Wegen eines harmlosen Bodypainting-Fotos gleich die ganze Regenbogenparaden-Seite und das Event deaktivieren. Nackte Frauenbrüste – wie furchtbar! Sodom! Gomorrha!“, schreibt Högl. Die halb nackten angemalten Mädchen hatten also die Aufmerksam der Moralwächter von Facebook erregt.

Im Laufe des Tages wurden die Seite und der Event dann wieder freigeschalten – nur, um wenige Stunden später wieder gesperrt zu werden. Diesmal ohne genaue Angabe von Gründen. Der Standardsatz, dass die Seite bei Facebook gemeldet wurde, ist dabei kein echter Hinweis: Denn Facebook durchforstet die Seiten auch eigenständig. Ob also ein Mitarbeiter zu eifrig war oder Konservative so der Regenbogenparade schaden wollen, bleibt unklar.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner