Samstag, 20. April 2024
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Rechten-Treffen: FP-Strache trifft sich mit Putins Ideologen

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Während am Samstag auf dem Rathausplatz mit dem Life Ball ein Fest der Toleranz gefeiert wurde, verbündeten sich wenige Meter weiter, im Palais Liechtenstein, Schwulenhasser unter europäisicher Führung miteinander. Mit dabei: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Wie der „Tagesanzeiger“ berichtet, berieten Nationalisten und christliche Fundamentalisten aus Russland und dem Westen, wie sie Europa vor Liberalismus und der «satanischen» Schwulenlobby retten. Organisiert wurde die Veranstaltung vom russischen Oligarchen Konstantin Malofeew und seiner Stiftung „Sankt Basilius der Große“. Ein weiterer Gast aus Russland: Der Putin-Vertraute und Chefideologe der Eurasischen Bewegung, Alexander Dugin.

Die Liste der Gäste aus Westeuropa liest sich wie ein Who-is-Who der rechten Parteien: Le-Pen-Enkelin Marion vertrat den Front National, Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma kam aus Spanien. Und auch die FPÖ war vertreten: Mit Parteichef Heinz-Christian Strache, dem Wiener Parteiobmann Johann Gudeuns und Johann Herzog.

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Offizielles Thema: Der Wiener Kongress, der Europa vor genau 200 Jahren „ein Jahrhundert der relativen Ruhe und des geopolitischen Gleichgewichts“, so die Einladung.

Doch wenn es nur um das Feiern einer historischen Veranstaltung ging, warum waren im Liechtensteinischen Stadtpalais die Türen verschlössen und die Gardinen zugezogen? Die Öffentlichkeit wurde nicht informiert, die Teilnehmer zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet. Als FPÖ-Chef ­Strache am Konferenztisch mit seinem Smartphone ein Foto schoss, wurde er von Tagungsleiter ­Malofeew sofort abgemahnt.

Denn die Themen, die bei der Versammlung rechtskonservativer Kräfte besprochen wurden, waren keineswegs nur historischer Natur: Wie der „Tagesanzeiger“ berichtet, wurde bei dem Treffen unter anderem auch darüber gesprochen, wie Europa vor Liberalismus und der „satanischen Schwulenlobby“ zu retten sei.

Höhepunkt der Veranstaltung war eine Rede von Dugin. Der 56-Jährige ist kein Unbekannter: Er ist als „Rechtsaußen-Philosoph“ bekannt und fordert unter anderem, Europa zu einem russischen Protektorat zu machen – um es so vor Homo-Ehen und vor sich selbst zu schützen. „Wir müssen Europa erobern und anschließen“, sagte der Publizist damals. Er warnt vor dem westlichen Gesellschafts-Liberalismus. Dieser würde, so Dugin, alle traditionellen Bindungen wie Familie, Staat, Nation sowie jede kollektive Identität auflösen. Bei den Tagungsteilnehmern sind solche Aussagen auf große Zustimmung gestoßen. Das nächste Treffen des illustren Kreises soll, so der „Tagesanzeiger“ im Jänner in Moskau stattfinden.

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl weist die Darstellungen zurück. „Um es noch einmal klarzustellen: Die FPÖ ist weder homosexuellenfeindlich noch beteiligt sie sich an irgendwelchen Verschwörungen“, so der FPÖ-General. Er kündigt an, rechtliche Schritte gegen die Schweizer Zeitung zu prüfen.

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