Sonntag, 15. September 2024
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    FPÖ-Provinzgemeinderat hetzt gegen Gery Keszler

    Erneut fällt ein FPÖ-Politiker durch homophobe Äußerungen auf. Rudolf Fischer, freiheitlicher Gemeinderat von Groß-Enzersdorf bei Wien und Bezirksparteiobmann, hat auf seinem Facebook-Profil ein Foto von Gery Kessler vor dem umstrittenen Life-Ball-Plakat gepostet. Dazu schrieb er: „Gery Keszler unterstützt nicht die Ärmsten der Armen, sondern die Wärmsten der Warmen“.

    Für SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayr ist die Entgleisung von Rudolf Fischer „widerlich, ungustiös und geradezu prototypisch für die FPÖ“. Für sie sind die verbalen Entgleisungen des Freiheitlichen „nur der traurige Höhepunkt in einer langen Reihe von rassistischen Ausfällen in der FPÖ, die bleibt, was sie schon immer war: eine Partei, in der Hetze und Rassismus immer Hochsaison haben“. Die SPÖ-Politikerin kündigte an, Fischer wegen Verhetzung anzuzeigen.

    Bayr fordert auch Bundesobmann Heinz-Christian Strache zum Handeln auf: „Wenn Fischer schon selber nicht weiß, was er jetzt zu tun hat, muss Strache endlich tätig werden und seinen sofortigen Rauswurf veranlassen“, so die SPÖ-Politikerin.

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    Dass dies geschieht, darf aber bezweifelt werden. Denn der Spruch hat in der FPÖ durchaus Tradition: Johann Gudenus, Obmann der Wiener FPÖ, hat ihn schon im Jahr 2004 als Landtagsabgeordneter verwendet, 2013 nutzte ihn Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache im Nationalrats-Wahlkampf.

    Dabei hat Fischer offenbar den Sinn des Life Ball nicht verstanden: So wurde dieses Jahr ein Reinerlös von 2,3 Millionen Euro erzielt – die zu einem großen Teil bedürftigen HIV-Positiven in Österreich und Hilfsprojekten in aller Welt zugute kommen, also doch den „Ärmsten der Armen“. Das Ziel des Life Ball, Toleranz für HIV-Positive zu schaffen, hat Gery Keszler bei Rudolf Fischer offenbar nicht erreicht.

    Dafür postet der FPÖ-Politiker ungeniert weiter Geschmacklosigkeiten: Am 4. Juni postet er den Spruch: „Ziele habe ich genug im Leben – aber zu wenig Munition“.