Freitag, 19. April 2024
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[Video] Schwuler Kuss bei Eröffnung der Commonwealth Games

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Ein schwuler Kuss macht heute in den britischen Medien Schlagzeilen: Bei der Eröffnung der Commonwealth Games im schottischen Glasgow hat der Sänger und Schauspieler John Barrowman einen gut aussehenden Tänzer im Kilt auf den Mund geküsst und ist mit ihm Hand in Hand aus dem Bild gegangen – in vielen teilnehmenden Staaten wäre das eine Straftat. Aber: „Hier in Schottland haben wir gleiche Rechte“, schreit eine Stimme im Hintergrund, während ein Konfettiregen über die beiden Männer platzt.

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Doch in 42 der 53 Staaten, die bei den Commonwealth Games mitmachen, meist ehemalige britische Kolonien, verbieten Homosexualität. Darunter sind auch Staaten wie Nigeria und Uganda, die ihre Gesetzgebung gegen Lesben und Schwule gerade verschärft haben.

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Das missfällt übrigens dem stellvertretenden britischen Premierminister. „In fast 80 Prozent der Commonwealth-Staaten, die sich in Glasgow präsentieren, ist Homosexualität eine Straftat, so der Liberaldemokrat Nick Clegg. Er erklärte, der Staatenbund baue auf „Gleichheit und Respekt als zentrale Werte“.

Homosexualität in den meisten Commonwealth-Staaten verboten

Dabei ist das Verbot von Homosexualität oft ein Überbleibsel der britischen Kolonialzeit. Doch während in Großbritannien die entsprechenden Gesetze abgeschafft wurden sind sie in den ehemaligen Kolonien noch in Kraft.

Mit seinem Kuss hat Barrowman erreicht, dass öffentlich über diese Verbote geredet wird.

Der 47-Jährige, der letztes Jahr seinen Partner in Kalifornien geheiratet hatte, erntete für seine Aktion viel Lob. Über Twitter veröffentlichte er aber auch einige der homophoben Beschimpfungen, die er für seinen Kuss bekommen hat. Damit wolle er zeigen, wie „bitter und fies“ manche Leute seien, so Barrowman.

Ian Thorpe marschiert mit der Flagge ein

Doch der wahre erste Höhepunkt der Commonwealth Games aus schwul-lesbischer Sicht war wohl der Einzug der Athleten: Mit dem ehemaligen australischen Schwimmer Ian Thorpe trug das erste Mal ein offen schwuler Sportler die Flagge des Commonwealth ins Stadion. Er hatte sich erst vor zwei Wochen in einem Fernsehinterview mit dem britischen Journalisten Michael Parkinson geoutet.

Für die schwulen und lesbischen Athleten gibt es außerdem ein eigenes „Pride House“, das von der schottischen Regierung mit 25.000 Pfund unterstützt wird. Die Commonwealth Games finden seit 1930 alle vier Jahre statt.

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