Donnerstag, 25. April 2024
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Jedes zweite Hassverbrechen in Spanien gegen Lesben und Schwule

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Fast die Hälfte aller Hassverbrechen in Spanien richten sich gegen Lesben, Schwule und Transgender. Das geht aus einem Bericht der spanischen Tageszeitung „Público“ hervor.

So richteten sich Polizeiangaben zufolge im ersten Halbjahr dieses Jahres 235 der 550 registrierten Hass-Verbrechen gegen Homosexuelle und Transgender. Das entspricht einer Rate von 43 Prozent. Mit je 124 Attacken sind Angriffe auf Behinderte oder aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit jeweils auf dem zweiten Platz der Statistik.

Auch im letzten Jahr waren Homo- und Bisexuelle sowie Transgender die größte Personengruppe, die Opfer von Hassverbrechen wurde. Damals machten sie etwas mehr als ein Drittel der Fälle aus. Es deutet sich also eine leichte Erhöhung der Hass-Verbrechen an.

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Zu den gemeldeten Delikten gehören vor allem Diebstahl, aber auch Sexualverbrechen wie Vergewaltigungen. Ein Drittel aller Hass-Verbrechen wird aus Andalusien im Süden Spaniens gemeldet. Ob dort Hass-Verbrechen öfter begangen werden oder die Polizei einfach gründlicher arbeitet, bleibt offen. Lesben- und Schwulenaktivisten weisen darauf hin, dass in manchen Gegenden die Polizei Hassverbrechen nicht als solche registriert.

„Wir sind skeptisch, wie die Behörden diese Zahlen sammeln“, so Pack Ramírez von der schwul-lesbischen Gruppe COLEGAS. Nachfragen bei mehreren Polizeistationen hätten ergeben, dass diese die Zahlen einfach nicht sammeln. Auch würden Opfer oft ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechteridentität geheim halten – aus Angst, die Polizei würde ihnen dann nicht mehr helfen.

Die offiziellen Zahlen seien also nur „die Spitze des Eisbergs“, so Ramírez. Er fordert deshalb direkte LGBT-Ansprechpartner bei der Polizei.

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