Freitag, 26. April 2024
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Kasachstan: Rechter Politiker will Lesben und Schwule über Bluttest finden

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Um herauszufinden, ob jemand lesbisch oder schwul ist, reicht ein Bluttest auf „Degeneration“ – das meint auf jeden Fall ein kasachischer Politiker.

Dauren Babamuratov ist Vorsitzender der nationalpopulistischen „Bolaschak“-Bewegung. Letzte Woche hat er bei einer Pressekonferenz seine Ansichten zum Thema Homosexualität verkündet. So fordert er ein Gesetz, das – wie beispielsweise auch in Russland – „Homo-Propaganda“ verbietet. Außerdem solle Lesben, Schwule und Transsexuelle von Jobs in der öffentlichen Verwaltung und dem Militärdienst ausgeschlossen werden.

„Wir sind so tief gesunken, dass Lesben und Schwule ihre Orientierung nicht mehr verstecken. Man kann viele von ihnen in den Einkaufszentren der Städte und an anderen öffentlichen Orten sehen – das sind die jungen Menschen in farbigen Hosen. Das bedeutet, dass sie ihre Neigung nicht länger verbergen. Ich glaube, es ist sehr einfach, eine homosexuelle Person durch ihre DNS zu identifizieren. Ein Bluttest kann zeigen, dass eine Person degeneriert ist“, gab Babamuratov der versammelten Presse zu Protokoll.

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Der Politiker bedauert, dass die Unterdrückung von Lesben und Schwulen in Kasachstan „sehr schwierig“ sei – denn: „Es gibt kein Gesetz in unserem Land, das diese Art von Aktivitäten unterbindet, das ist Werbung für Homosexualität.

Babamuratov berichtet auch empört, dass es in der größten kasachischen Stadt Almaty bereits 14 Lesben- und Schwulenclubs gebe und die Stadt so „die Homo-Hauptstadt Zentralasiens“ sei.

Der kasachische Journalist und Schwulenrechts-Aktivist Zhanar Sekerbayewa kann zu diesen Aussagen von Babamuratov nur den Kopf schütteln. Im Gespräch mit der Website „Gay Star News“ erklärt er: „Es gibt in Kasachstan keine ‚Schwulenpropaganda‘ – aber es gibt Homophobie. Im Land gebe es keine Debatte über Eingetragene Partnerschaften, auch gab es nie Demonstrationen oder Paraden. Es gebe „nur Homophobie und Diskriminierung von Frauen“, so der Aktivist.

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