Donnerstag, 25. April 2024
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Kamerun: Sieben Verhaftungen wegen Homosexualität

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In Kamerun sind gestern sieben Männer verhaftet worden, weil sie schwul sein sollen. Die Polizei nahm sie bei einer Razzia in der Hauptstadt Yaoundé fest. Sie wirft ihnen homosexuelles Handlungen und Prostitution vor.

Auf die Spur kam die Polizei den Männern durch aufmerksame Nachbarn. Diese haben den Beamten erzählt, dass öfter weiblich wirkende Männer in das Haus gehen würden. Daraufhin legten sich die Polizisten auf die Lauer. Als die gesamte Gruppe im Haus war, stürmten sie es.

Aus Sicht der Behörden in Kamerun war die Razzia erfolgreich: Einige Männer wurden nach Polizeiangaben beim Sex erwischt. Der Besitzer des Hauses floh über das Dach und entging so einer Verhaftung.

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Die Männer sind die ersten seit sieben Monaten, die wegen Homosexualität festgenommen werden. Die Anklage lautet auf Vollzug gleichgeschlechtlicher Handlungen, Prostitution und Zuhälterei. Alle Festgenommenen waren bereits wegen ähnlicher Vergehen inhaftiert.

Der zuständige Polizeioffizier Donatus Sembe bestätigt, dass die Verdächtigen die Vorwürfe nicht bestreiten. Die Fälle würden an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden. „Lesben; Schwule; Männer, die mit Männern schlafen; Frauen, die mit Frauen schlafen; Männer, die sowas tun – das ist alles illegal. Es ist nicht verhandelbar, außer im Büro des Staatsanwalts. Das sind Menschen, die von einem bösen Geist besessen sind“, ist der Beamte überzeugt.

Homosexuelle Handlungen sind in Kamerun illegal und werden mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Menschenrechtsgruppen zufolge gibt es in dem Land mehr Verhaftungen und Verurteilungen als in jedem anderen Land Afrikas.

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