Freitag, 29. März 2024
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Kirche in Liberia: ‚Homos schuld an Ebola‘

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Auch in Liberia leiden Lesben und Schwule unter Repressionen, Verfolgung und der Angst vor Gefängnisstrafen. Nun dürfte es aber noch schlimmer kommen: Einige Geistliche machen sie für den Ausbruch von Ebola verantwortlich.

So hat der Erzbischof von Monrovia, Lewis Zeigler, bereits im Mai gemeint, Homosexualität sei „eine der großen Sünden gegen Gott, für die er Liberia bestrafen könnte“. Im August hat der Kirchenrat von Liberia eine Resolution von mehr als 100 Kirchenführern verabschiedet, in der es heißt: Gott sei „zornig auf Liberia, und Ebola ist eine Plage. Die Bürger von Liberia müssen beten und Gottes Vergebung suchen bei der Korruption und unmoralischen Taten (wie Homosexualismus), die noch immer unsere Gesellschaft durchdringen. Als Christen müssen wir bereuen und um die Vergebung Gottes bitten.“

Liberia ist eines der Länder, in denen das Ebola-Virus am schlimmsten wütet. So gab es in dem afrikanischen Land bereits 4.500 registrierte Infektionen und 2.700 Todesfälle. Die Dunkelziffer dürfte höher sein. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, wurde sogar eine Ausgangssperre verhängt.

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In der Hauptstadt Monrovia werden seitdem immer mehr Lesben, Schwule und Transsexuelle Opfer von Beleidigungen oder Gewalttaten. „Sie fordern sogar die Todesstrafe“, erklärt der Menschenrechtsaktivist Leroy Ponpon der Nachrichtenagentur Reuters. Einigen Homosexuellen wurde auch das Auto kaputtgeschlagen.

„Wir leben in Furcht“, so der Aktivist. Tagsüber gehen viele nur mehr mit Sonnenbrillen aus dem Haus und versuchen, sich zu verstecken. Doch in der Nacht ist Monrovia nicht sicher. „Und wenn man die Ausgangssperre verletzt, kann man außerdem eingesperrt werden“, so Ponpon weiter.

Hilfe des Staates können die Lesben, Schwulen und Transgender nicht erwarten. Denn „einvernehmliche Sodomie“ kann in dem afrikanischen Land mit bis zu einem Jahr Haft bestraft werden. Und Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf ist Mitglied des Kirchenrats. Sie empfiehlt ihren Bürgern im Kampf gegen Ebola übrigens drei Tage des Fastens und des Gebets.

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