Heftige Diskussionen um einen heftigen Werbespot: Die Aidshilfen Österreich werben in einem Comic-Spot mit zwei Katern, die in einem Park wilden Sex haben. Die Aids-Hilfen verteidigen den Spot, bei der HOSI Salzburg ist man sich über die Wirkung nicht so sicher.
Zu sehen sind zwei Katzenfiguren, die sich in einem Park treffen und „harten ungehemmten Sex“ haben, wie die „Salzburger Nachrichten“ (SN) schreiben. Das ist in dem kurzen Video auch sehr deutlich zu sehen. Verbreitet soll der Spot vor allem über soziale Netzwerke wie YouTube und Facebook werden.
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Die Kampagne soll sich an Männer richten, die ohne Kondom schnellen und anonymen Sex haben – meistens mit wechselnden Partnern. Damit würden sie sich „selbstschädigendem sexuellen Verhalten aussetzen“, so die Aidshilfen Österreich. Denn in dieser Gruppe seien 50 Prozent der HIV-Neudiagnosen zu verzeichnen, erklärt Maritta Teufl-Bruckbauer von der Aidshilfe Salzburg.
Auch Syphilis komme in dieser Gruppe „signifikant häufiger“ vor. So hätten in Salzburg von zehn Menschen, die sich auf HIV testen ließen, zwei Syphilis. Teufl-Bruckbauer sieht diese Entwicklung mit Sorge, denn „Syphilis war ausgestorben, doch sie ist in Europa zur Epidemie geworden“.
Der kurze Werbespot kommt von der Salzburger Werbeagentur „Die fliegenden Fische“. In Auftrag gegeben haben ihn die sieben Aidshilfen in Österreich. Der Spot solle „aufrütteln“ sagt Werbeagentur-Chef Jörg Eberhard. Im Vorfeld habe die Agentur Gespräche mit etwa fünfzig Schwulen geführt. „Was wir zeigen, entspricht der Realität“, so Eberhard gegenüber den SN.
Doch Gernot Marx, Sprecher der HOSI Salzburg, ist sich über die Wirkung des Spots nicht so sicher. Zwar mache es Sinn, innerhalb der Community provokativ zu sein – der Spot berge aber auch die Gefahr, dass Homosexuelle stigmatisiert werden.