Donnerstag, 28. März 2024
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„Porno-Killer“ Luka Magnotta ist schuldig

Geschworene gehen von einem geplanten Mord aus

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Der als „Porno-Killer“ bekannt gewordene Luka Magnotta wurde vor wenigen Minuten vor einem Gericht im kanadischen Montreal für schuldig befunden, den chinesischen Austauschstudenten Jun Lin im letzten Jahr ermordet und zerstückelt zu haben. Damit drohen ihm nach kanadischem Recht mindesten 25 Jahre Haft.

Den Sex, die anschließende Ermordung und die Zerstückelung der Leiche filmte Magnotta. Kurz danach stellte er einen Teil des Materials ins Internet. Weiteres Videomaterial von der Ermordung konnten die Behörden auf Magnottas Computer sicherstellen.

Einige Leichenteile schickte Magnotta per Post an verschiedene kanadische Parteien und Schulen. Den Rest des Körpers steckte er in einen Koffer, der in der Nähe von Magnottas Wohnung gefunden wurde.

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Er selbst setzte sich nach Europa ab. Verhaftet werden konnte der 32-Jährige schließlich in Berlin, wo er in einem Internet-Café gerade nach Informationen über sich selbst suchte.

Psychologen, die von der Verteidigung engagiert wurden, erzählte Magnotta, dass er Jun Lin über ein Internet-Portal kennenlernte, als er nach härterem Sex suchte. Die Verteidigung versuchte zu erklären, dass der Angeklagte nicht zurechnungsfähig sei.

Die zwölf Geschworenen gingen davon aus, dass die Tat geplant war und verurteilten ihn deshalb wegen Mordes ersten Grades. Für die Geschworenen war Magnotta damit auch zurechnungsfähig. Insgesamt acht Tage haben sie über dieses Urteil beraten.

Zu diesem Urteil kamen sie unter anderem auch, weil der Staatsanwalt ein Interview vorlegte, das Luka Magnotta ungefähr ein halbes Jahr vor der Tat gegeben hat. Gegenüber einem britischen Journalisten erklärte er, dass ihm das Töten Spaß macht und er weitermachen würde. Die Tat würde er, so Magnotta, auf Video aufzeichnen.

Die Geschworenen hätten Luka Magnotta wegen Mordes ersten oder zweiten Grades schuldig sprechen können, je nachdem, ob die Tat ihrer Meinung nach geplant war oder nicht. Auch eine Verurteilung wegen Totschlags wäre möglich gewesen.

Staatsanwalt Louis Bouthillier ist mit dem Urteil zufrieden: „Wir haben darauf vertraut, dass die Beweise, die während des Prozesses präsentiert wurden, die Geschworenen überzeugen werden“, so Bouthillier. Er lobte auch die Arbeit der Geschworenen.

Zu den Beweisen, die von der Staatsanwaltschaft gezeigt wurden, gehörten auch Aufnahmen einer Überwachungskamera. Sie zeigen, wie Jun Lin das Gebäude, in dem Magnotta wohnte, betrat. Anschließend zeigen sie Magnotta, wie er nervös Besorgungen macht – und dabei die Kleidung seines Opfers trägt.

Neben dem Mord ist Magnotta nach Ansicht der Geschworenen auch schuldig, den kanadischen Premierminister Stephen Harper bedroht zu haben. Seine Partei war eines der Ziele, an die er die Leichenteile von Jun Lin schickte.

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