Freitag, 19. April 2024
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Florida öffnet Ehe für homosexuelle Paare – Riesen-Ansturm auf die Standesämter

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Im US-Bundesstaat Florida ist gestern um Mitternacht das Verbot der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare unwirksam geworden. Viele Lesben und Schwule wollten keine Zeit verlieren: In den Standesämtern herrschte ab Mitternacht riesiger Andrang. Florida ist der 36. US-Bundesstaat, der die Ehe für Lesben und Schwule zulässt.

„Ich bin glücklich, dass es nun endlich erlaubt ist“, freute sich auch William Lee Jones gegenüber der Tageszeitung „Miami Herald“. Er und sein Partner Aaron Huntsman gehörten zu jenen Paaren, die gegen das Ehe-Verbot klagten – und seit gestern auch Recht bekommen haben. Die beiden nutzten die Gunst der Stunde und gaben sich das Ja-Wort, kurz nachdem die Ehe in Florida geöffnet wurde.

In den Bezirken Palm Beach und Borward, wo das Schwulen-Mekka Fort Lauderdale liegt, war der Andrang auf die Standesämter so groß, dass unter dem Jubel von Gästen und Schaulustigen Massenhochzeiten gefeiert wurden. In Miami begann eine Richterin bereits Montag Nachmittag damit, gleichgeschlechtliche Paare zu vermählen, weil sie keinen Grund mehr sah, bis zur Deadline zu warten.

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Das Verbot der Homo-Ehe in Florida geht auf eine Volksabstimmung aus dem Jahr 2008 zurück. Damals hatten sich die Bürger dafür entschieden, die Ehe als Verbindung von Mann und Frau in die Verfassung aufzunehmen. Im August 2014 erklärte Bundesrichter Robert Hinkle dieses Verbot aber als unvereinbar mit dem Gleichheitsgrundsatz in der US-Verfassung. Einsprüche der Regierung von Florida blieben wirkungslos, Hinkle setzte sein Urteil daraufhin in Kraft.

Zunächst hatten sich die Standesbeamten geweigert, die Ehe für Lesben und Schwule in allen 67 Bezirken Floridas einzuführen. Doch Richter Hinkle machte zu Neujahr noch einmal klar: Das Gesetz gilt für den gesamten Bundesstaat – sollte sich ein Standesbeamter diesem widersetzen, droht ihm eine Anklage samt einer Geldstrafe.

Trotzdem gibt es unter den Standesbeamten einige hartnäckige Gegner der Homo-Ehe: In drei weiteren Bezirken soll es für gleichgeschlechtliche Paare Probleme geben.

In Jacksonville werden in der Gerichtskapelle derzeit sogar überhaupt keine Eheschließungen mehr vorgenommen. „Sehr bald wird in Amerika jener Tag kommen, an dem die Leute aufwachen und sagen: ‚Wartet mal! Ich wollte, dass zwei Leute zusammenleben. Ich wollte nicht, dass die Gesellschaft völlig verändert wird‘“, erklärt der oberste Standesbeamte des Bezirks, Ronnie Fussell, seine Position.

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