Samstag, 20. April 2024
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[Update] Razzia bei Gay-Party als Rache für Prückel-Demo?

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Es war ein kurzes Party-Vergnügen für einige Gäste beim „Cage“-Clubbing im Camera Club. Plötzlich drehte die Polizei das Licht auf und die Musik ab. Ein Großteil der Gäste musste das Lokal verlassen. Schnell wurde der Verdacht laut, es habe sich um eine Racheakten für die Demo gegen das Café Prückel gehandelt.

So kursierten wenige Minuten nach der Polizeiaktion vor Ort Gerüchte über eine anonyme Anzeige – offenbar wollte irgendjemand der schwul-lesbischen Community das Feiern nicht gönnen. Doch diese Gerüchte konnten nach Recherchen von GGG.at nicht bestätigt werden.

Demnach hat die Polizei mit der Stadt Wien und der Gebietskrankenkasse eine Schwerpunktaktion in einigen Lokalen vorgenommen. Dabei wurden die Einhaltung der Gewerbeordnung, aber auch Verstöße gegen das Lohn- und Sozialdumpinggesetz überprüft. Unter anderem fanden die Kontrollen auch in einem durch eine Fernsehserie bekannten Lokal im 7. Bezirk und einem Nachtlokal an der Wienzeile statt. Kontrolliert wurde jeweils, ob die für das Lokal geltenden Bestimmungen eingehalten wurden. Und das wurde dem „Cage“ an diesem Samstag zum Verhängnis.

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Denn die Genehmigung für den Camera Club ist älter als wohl die meisten Leser von GGG.at – und diese lässt im Lokal maximal 140 Gäste zu. Eine Zahl, die am Samstag deutlich überschritten wurde. Und auch, wenn die Genehmigung keinen Hinweis auf nachträglich eingebaute Sicherheitsmaßnahmen gibt: Jene Gäste, die zu viel im Lokal waren, mussten das „Cage“ verlassen. Ihnen wurde der Eintritt anstandslos zurückerstattet.

Einen homophoben Hintergrund, der noch während der Polizeiaktion von mehreren Besuchern vermutet wurde, können die Veranstalter nicht nachvollziehen. Seitens der Stadt Wien heißt es, dass man mit den Kontrollen Beschwerden von Anrainern gefolgt oder Hinweisen des Bezirks und der Polizei nachgegangen sei. Weitere Überprüfungen werden den Schwerpunktaktionen folgen.

Denn Kontrollen wie jene am Samstag sind in Wiener Lokalen durchaus üblich – auch, wenn einzelne Gäste diese noch nicht miterlebt hatten. Nach etwa einer Stunde waren die Behörden mit ihrer Arbeit fertig und die Party konnte weitergehen – mit nur mehr 140 Gästen. Das tat der Stimmung der Verbliebenen aber keinen Abbruch.

Ob der Camera Club für die Veranstalter vieler schwuler Parties wie dem „Cage“ aber trotzdem erste Wahl bleiben wird, bleibt abzuwarten.

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