Donnerstag, 25. April 2024
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[Update] Grüne: Bald mehr Lesben und Schwule im Rathaus als SPÖ-Frauen im Parlament

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Die Wiener Grünen haben am Samstag ihre Liste für die Gemeinderatswahl 2015 beschlossen. Und eines steht fest: Noch nie waren unter den Kandidaten für ein österreichisches Parlament so viele Lesben und Schwule wie bei den Wiener Grünen. Unter den ersten zwölf Plätzen finden sich sechs Mitglieder der LGBT-Community.

Die schwul-lesbische Speerspitze führt Jennifer Kickert an. Sie ist bereits im Wiener Gemeinderat vertreten und gemeinsam mit Marco Schreuder an der Bundesspitze der Grünen Andersrum. Seit Mai 2014 ist sie stellvertretende Klubobfrau. Die studierte Biologin begann ihre Polit-Karriere als Bezirksrätin in Rudolfsheim-Fünfhaus.

Drei Plätze später findet sich auf der Kandidatenliste Birgit Meinhard-Schiebel. Die Schauspielerin, Erwachsenenbildnerin und Sozialmanagerin engagiert sich vor allem in der Grünen Seniorenpolitik und ist unter anderem auch Bezirksrätin im Alsergrund. Seit 2010 ist sie Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger.

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Mit Platz acht gehört auch Peter Kraus sicher dem nächsten Wiener Gemeinderat an. Er ist seit 2007 bei den Grünen Wien, seit 2010 ist er Bezirksrat in der Brigittenau. Im Jahr 2013 wurde Kraus zum Sprecher der Grünen Andersrum in Wien gewählt, derzeit ist er auch stellvertretender Büroleiter von Vizebürgermeisterin Maria Vasillakou.

Auf Platz elf der Grünen Liste für die Wiener Gemeinderatswahl findet sich die Menschenrechtsaktivistin Faika El-Nagashi. Sie wurde in Budapest geboren und ist Expertin in den Bereichen Frauenrechte und Migrationsarbeit, in denen sie sich seit 15 Jahren engagiert. Im November 2012 wurde sie Programmes & Policy Officer der europäischen LGBT-Dachvereinigung ILGA Europe. Seit 2013 ist sie sich sozialpolitische Referendum in Grünen Rathausklub, dieses Jahr wurde sie außerdem Bezirksrätin in Mariahilf.

Direkt hinter El-Nagashi findet sich auf der Landesliste der Wiener Grünen Eva Dziedzic. Die gebürtige Polin hat in Wien Politikwissenschaft, Philosophie und Publizistik studiert. Seit 2008 arbeitet sie im Grünen Parlamentsklub und bei den Grünen Andersrum mit. auch sie ist wie Peter Kraus seit 2013 im Brigittenauer Bezirksparlament. Letztes Jahr wurde sie Sprecherin der Grünen Frauen Wien.

Abgeschlossen wird die schwul-lesbische Sextett bei den Grünen durch den Bildungsaktivisten Daniel Landau. Der Dirigent, Betriebswirt und Lehrer ist auf Platz 14 der Landesliste – was, je nach Abschneiden der Partei, durchaus ein Kampfmandat sein kann. Der ehemalige Bildungsobmann der konservativen Tageszeitung „Die Presse“ möchte im Landtag vor allem Schulen und Kindergärten effektiver gestalten, damit jedes Kind in Wien die gleichen Chancen erhält.

Für den Grünen Koalitionspartner, die Wiener SPÖ, ist diese Listenerstellung nun ein deutlicher Auftrag. Bis jetzt sitzt in den Reihen der größten Rathausfraktion nämlich noch kein offen schwuler oder lesbischer Abgeordneter. Und die Quote an Lesben und Schwulen, die bei den Grünen in Wien auf den wählbaren ersten zwölf Plätzen liegen, sei nun „höher als die Frauenquote der SPÖ im Parlament“, wie der Politikberater Rudi Fußi auf Twitter bemerkt.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels fehlte in der Aufzählung Daniel Landau. Dafür entschuldigen wir uns.

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