Donnerstag, 25. April 2024
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Madrid: U-Bahn warnt Angestellte vor homosexuellen Fahrgästen

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Homosexuelle U-Bahn-Fahrer sind offenbar schwierige Kunden – zumindest in Madrid. Das geht aus einer internen Mitteilung hervor, die nun an die Öffentlichkeit gelangt ist. Der Betreiber der Madrider Metro ist nun um Schadensbegrenzung bemüht.

In einem Memo wurden die Angestellten der U-Bahn von Madrid darauf hingewiesen, besonders sorgfältig zu sein, wenn sie die Tickets von „Musikern, Bettlern und Homosexuellen“ kontrollieren. Bei diesen Gruppen gebe es besonders häufig ungültige Fahrscheine, so das Memo weiter. Eine Erklärung, warum gerade diese Gruppen unter die Lupe genommen werden sollen, gibt die interne Mitteilung nicht.

Der Verwaltung der Metro von Madrid ist das aufgetauchte Papier offenbar peinlich. Sie haben den Inhalt der Mitteilung mittlerweile offiziell verurteilt. Der Geschäftsführer der U-Bahn, Ignacio González Velayos, bezeichnete das Memo mittlerweile auf Twitter „unglücklich“. Wie die spanische Zeitung „El País“ berichtet, wurde eine Untersuchung eingeleitet, wie diese interne Nachricht zustande kommen konnte.

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Teodoro Piñuelas von der Gewerkschaft UGT ist über das Memo empört: „Ich kann nicht verstehen, warum sie glauben, dass Lesben und Schwule für ihre Tickets nicht zahlen würden und sie deshalb beobachtet werden müssten. Warum nicht große Menschen, Blonde oder Brillenträger?“, sagte er „El País“. Der Lesben- und Schwulenverband COLEGA Madrid nennt das Memo „erniedrigend und diskriminierend“. Er fordert die Madrider U-Bahngesellschaft auf, eine Anti-Diskriminierungs-Kampagne zu starten.

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