In Kanada dürfen Transfrauen schon bald keine Damen-Toiletten benutzen, bis ihr Geschlecht nicht auch in den amtlichen Dokumenten angepasst ist. Wie lächerlich dieser Vorschlag konservativer Senatoren ist, zeigt die 23-jährige Brae Carney mit einer beeindruckenden Fotoserie.
Die Fotos zeigen sie in Männertoiletten. Äußerlich ist sie eine Frau – doch weil sie rechtlich noch ein Mann ist, muss sie nach dem Willen des Gesetzgebers bald auf diese Orte ausweichen, wenn sie in Kanada ein dringendes Bedürfnis erledigen möchte. Eine bizarre Situation, wie die Fotos zeigen.
„Als Transfrau bin ich nicht einmal im Pub oder in öffentlichen Verkehrsmitteln vor Diskriminierung geschützt. Was passiert, wenn ich in gezwungen werde, in eine Herren-Toilette zu gehen?“, schrien Brae Carney dazu auf Facebook.
Die Situation sei für alle Beteiligten unangenehm, führt sie weiter aus: Für die Männer, die auf der Toilette sind und sie als Frau sehen, und für sie, die sich fehl am Platz fühlt. Wie bizarr diese Situation ist, zeigen die Fotos auf der Facebook-Seite der 23-Jährigen: Sie zieht sich vor dem Spiegel einer öffentlichen Toilette die Lippen nach – und im Hintergrund sieht man die Urinale.
Dass sich dieser Zustand ändern wird, ist unwahrscheinlich: Genderidentität wurde zwar im Jahr 2013 ins kanadische Grundrechte-Gesetz aufgenommen – der konservative Senat hat aber jetzt einen Zusatz eingebracht, der das Gesetz praktisch wertlos machen würde.
Dieser Zusatz würde „geschlechtsspezifische“ Plätze wie Toiletten von den Grundrechten ausnehmen. Als Begründung meinte der konservative Senator Don Platt, wenn man Transfrauen auf Damen-Toiletten gehen lassen würde, „erlaubt man Pädophilen, das Gesetz auszunutzen“.
Eine Argumentation, die Carney sprachlos macht: „Es ist absolut widerlich. Es scheint fast eine geplante Attacke gegen Transmenschen zu sein.“