Donnerstag, 28. März 2024
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China: Gewalt in Alibi-Ehen schwuler Männer ein Problem

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China ist ein Land der Superlative. Das gilt auch für die Zahl der schwulen Männer: Ihre Zahl schätzt Professor Tang Kuiyu vom Harbin Institute of Technology auf 20 Millionen. Eine konservative Schätzung in einem Land, das mehr als eine Milliarde Einwohner hat. Doch aus kulturellen Gründen sind 80 Prozent von ihnen verheiratet – und das ist auch für die Frauen ein Problem.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtet, leiden die Ehefrauen schwuler Männer „unter Gewalt und sexueller Vernachlässigung“. Zu diesem Ergebnis kommt Tang durch eine Studie. Dafür hat er 173 Frauen befragt, die mit einem schwulen Mann verheiratet sind.

Über 90 Prozent der befragten Frauen gaben an, sowohl Opfer von körperlicher als auch psychischer Gewalt in ihrer Ehe geworden zu sein. Einige erlitten sogar schwere Verletzungen. 40,5 Prozent der Frauen hatten weniger als zehnmal Sex pro Jahr. Und 34,1 Prozent hatten entweder selten oder nie Geschlechtsverkehr mit ihren Ehemännern.

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Zur Scheidung entschlossen sich trotzdem nur 31,2 Prozent aller Frauen. Meist, um den Kindern – so es in der Beziehung welche gab – eine „heile Familie“ bieten zu können. Außerdem finden Frauen, die schon ein Kind haben, in China sehr schwer einen neuen Mann.

Mit dem Leiden der betroffenen Männer hat sich die Studie übrigens nicht auseinandergesetzt. Denn viele von ihnen werden zu einer Ehe gezwungen – die familiäre und soziale Erwartungshaltung ist sehr hoch, die Betroffenen können ihr kaum widerstehen. Nach traditioneller Auffassung ist es die Pflicht eines chinesischen Mannes, für Nachwuchs zu sorgen und so den Fortbestand seiner Familie zu sichern.

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