Dienstag, 16. April 2024
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Blog: Von Windmaschinen und brennenden Klavieren

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Nachdem ich heute leider keine Zeit habe, Euch mit tagesaktuellen Hintergrund-Infos vom Song Contest zu versorgen, werfe ich einen Blick zurück auf den Sonntag. Da waren nämlich die ersten öffentlichen Proben der Final-Fixstarter – also der „Big Five“, Österreichs und Australiens.

Vorweg: Euch erwarten großartige Auftritte, feine Effekte – und eine alte Song-Contest-Weisheit: Zwischen Song und Auftritt liegen Welten.

So fand ich Ann Sophie mit „Black Rain“ eigentlich ganz toll, während mich die Französin Lisa Agnell mit „N’oubliez pas“ eher nicht begeisterte. Doch live ist alles anders.

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Während Ann Sophie lediglich eine solide Performance lieferte, zauberte Lisa Agnell einen dieser besonderen Song-Contest-Momente auf die Bühne. Ihre kraftvolle Stimme, eindrucksvolle Visuals – das erinnerte mich ein wenig an Marija Šerifović, die mit „Molitva“ den Bewerb ja 2007 gewonnen hatte.

Vollkommen zurecht gab es im Pressezentrum auch Applaus für diesen Auftritt – Lisa Agnell hat sich auch für mich schon bei der ersten Probe einige Plätze emporgesungen.

Vollkommen schief gegangen ist hingegen die Probe für Edurne. Die spanische Teilnehmerin hat zwar in ihrer Perfomance alles gezeigt, was Song-Contest-Fans lieben – von halbnackten Männern bis zum Kleiderwechsel auf der Bühne – doch der Funken sprang nicht über. Dafür war die Windmaschine zumindest in der ersten Probe der natürlichen Feind ihrer Frisur.

„Il Volo“ kommen in den Proben als das rüber, was sie sind: Drei Italiener, die klassisch angehaucht singen, süß aussehen und mit Grande Amore auf der Bühne punkten wollen. Dabei sind sie solid und professionell, mich konnten sie damit aber nicht überzeugen.

Etwas besser hat es da schon Großbritannien gemacht: „Still In Love With You“ ist eine der wenigen Umtempo-Nummern im diesjährigen Bewerb. Zwar kein Gewinnerlied, aber doch nette drei Minuten, die das Leben schöner machen. Ob der Beleuchtungs-Effekt bei den Kostümen funktioniert oder – wie dazumal bei den Trackshittaz – eher peinlich wird, sehen wir am Samstag.

Den größten Applaus gab es übrigens für Guy Sebastian. „Tonight Again“ überzeugt als mitschunkelbarer Ohrwurm, der Auftritt ist dezent aber merkbar choreografiert – bei ihrem ersten Auftritt machen die Australier alles richtig. Bei solchen Liedern und Interpreten darf man hoffen, dass der diesjährige Auftritt kein einmaliges Ereignis war.

Und Österreich? Die Makemakes sorgten bei mir für den ersten Gänsehaut-Effekt. Das Intro am Klavier, die kraftvolle Steigerung der Nummer – da sind die Flammen aus dem Piano schon fast ein unnötiger Effekt. „I’m Yours“ überzeugt als Lied, die Makemakes als Interpreten. Und nach der Probe hörte ich die Kollegen neben mir, als sie den Refain leise mitsummten. Ein gutes Zeichen für’s Finale.

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