Donnerstag, 28. März 2024
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In Moskau endete am Samstag die zehnte jährliche nicht genehmigte Lesben- und Schwulenparade erneut mit Gewalt. Wie der Radiosender „Echo Moskwy“ berichtet, wurden mindestens 16 Menschen abgeführt. Darunter auch der langjährige Organisator der Moscow Pride, Nikolai Aleksejew.

Aleksejew und seine Mitstreiter waren dieses Jahr durchaus kreativ: Sie fuhren mit einem Gefährt auf einen Platz gegenüber dem Bürgermeisteramt, das mit Regenbogenflaggen dekoriert war. Dabei versprühte ein Aktivist orangen Rauch. Mit ihrer Aktion forderten die Aktivisten die Einhaltung der Menschenrechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender ein.

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Dabei wurden sie innerhalb weniger Sekunden – wie auch in den Jahren zuvor – von etwa 30 Rechtsextremen und radikalen Christen angegriffen. Als sich die Aktivisten in einer zweiten Protestwelle direkt auf dem Platz sammelten und ein Regenbogen-Transparent ausrollen wollten, wurden sie von den Extremisten mit Eiern beworfen und einer ätzenden Flüssigkeit bespritzt.

Die Teilnehmer beider Protestwellen wurden innerhalb kurzer Zeit verhaftet. Unter den Festgenommenen ist auch die bekannte russische Journalistin Elena Kostyuchenko.

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Wie auch in den neun Jahren zuvor war die Moscow Pride auch zu ihrem zehnten Jubiläum von den Behörden nicht erlaubt worden. Allerdings haben höhere Instanzen in Moskau und Straßburg diese Verbote immer wieder aufgehoben.

Diesmal gab es auch im Umfeld der Demonstration gewalttätige Vorfälle. Vier junge Teilnehmer des Moscow Pride waren Medienberichten zufolge auf dem Weg zum Protest auf der Einkaufsstraße Tverskaya von Nationalisten mit Schlägen, Tritten und Reizgas angegriffen worden.

Homosexualität ist in Russland nicht illegal, aber in weiten Bevölkerungsschichten ein Tabuthema. Verstärkt wurde diese Einstellung durch ein 2013 beschlossenes Gesetz, dass „Homo-Propaganda“ in der Öffentlichkeit praktisch verbietet. Damit würde allerdings auch die HIV-Aufklärung erschwert, so Experten.

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