Donnerstag, 28. März 2024
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Kiew: Lesben- und Schwulendemo vor der Absage

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Nicht nur in der russischen Hauptstadt Moskau sind Lesben- und Schwulendemonstrationen nicht gern gesehen. Auch in Kiew hat Bürgermeister Vital Klitschko offenbar ein Problem mit dem „Marsch für Gleichberechtigung“, der morgen in der ukrainischen Hauptstadt stattfinden soll. Eine Entscheidung soll heute fallen.

Klitscho hat die Veranstalter gebeten, auf die Demonstration zu verzichten. Sie ist der Höhepunkt der „Pride Week“, die gerade in Kiew stattfindet. „Heute, während der Krieg in der Ost-Ukraine weiter geht, ist die falsche Zeit, Massenveranstaltungen abzuhalten, die in der Gesellschaft unterschiedlich bewertet werden“, so der Bürgermeister auf seiner Webseite.

„Wir haben derzeit einen Feind: militärische Aggression im Osten. Daher bitte ich jeden, nicht in die Hände unserer Feinde zu spielen, keinen Hass zu entflammen und im Zentrum der Hauptstadt keine weitere Konfrontation zu schaffen“, erklärt der ehemalige Boxer seine Position.

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Damit scheinen sich die Vorfälle aus dem letzten Jahr zu wiederholen. Da wurde die Polizei in letzter Sekunde auf Druck der Polizei abgesagt. Die Beamten erklärten die Organisatoren, sie könnten für den Schutz der Veranstaltung nicht garantieren. Auch Klitschko hatte damals die Veranstalter gebeten, den Marsch nicht durchzuführen. Stattdessen gab es einen unangekündigten Flashmob.

Wie auch in Russland sind Lesben und Schwule auch in der Ukraine ein beliebtes Ziel von Nationalisten: Wie das deutsche Online-Portal queer.de berichtet, gab es auch in diesem Jahr mehrere Drohungen. Die rechtsradikale Partei Swoboda und der militaristische Rechte Sektor hatten bereits zur Eröffnungsveranstaltung der Pride Week am Montag in der norwegischen Botschaft zu Protesten aufgerufen. Diese fanden aber dann nicht statt.

Bis jetzt konnte in Kiew erst ein Lesben- und Schwulenmarsch stattfinden: Im Jahr 2013, als sich der damalige Präsident Viktor Janukowytsch sich der EU annäherte, fand die bis dahin verbotene Demonstration unter massivem Polizeischutz statt.

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