Freitag, 29. März 2024
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Wien: 28 Prozent der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender wurden diskriminiert

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Gerade rund um die Regenbogenparade zeigt sich Wien als offene und tolerante Stadt – doch die Wahrheit sieht oft anders aus. Wer offen schwul oder lesbisch lebt, muss immer noch mit Diskriminierungen oder Übergriffen rechnen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Stadt Wien hervor.

Knapp 28 Prozent der Befragten gaben an, im letzten Jahr diskriminiert worden zu sein. Mehr als die Hälfte der Betroffenen wurde in diesem Zeitraum öfter als zwei Mal lächerlich gemacht oder beschimpft. Ein Viertel war sogar körperlicher Gewalt ausgesetzt. Täter waren meistens Gruppen von Jugendlichen, extremistische Gruppen, aber auch Schul- und Arbeitskollegen oder Vorgesetzte.

Die Stadt Wien nimmt diese Umfrageergebnisse ernst und startet deshalb eine Inserat- und Plakatkampagne. Unterschiedliche Sujets sollen die Wiener dafür sensibilisieren. „Wir brauchen einen Klimawandel! In den Öffis, am Arbeitsplatz und auf der Uni darf Homophobie und Transphobie nicht mehr zum Umgangston gehören. Wer beobachtet, wie ein lesbisches Pärchen angegriffen wird, weil es Händchen hält, muss Haltung zeigen und sich laut und deutlich gegen Attacken einsetzen“, erklärt die für Antidiskriminierung zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger. Übergriffe dürften nicht länger ignoriert werden.: „Wir wollen die Menschen motivieren, Haltung zu zeigen. Wir müssen weiter für Akzeptanz kämpfen, Toleranz ist zu wenig.“

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Einen Schwerpunkt in der Aufklärung möchte Frauenberger deshalb auch in den Schulen setzen. So wird die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (WASt) künftig unter anderem bei der Ausbildung von Kindergartenpädagogen mitwirken. Ein weiteres Thema sei die verstärkte Aufklärung in Schulen.

Für die Studie haben 3.161 Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender online einen Fragebogen ausgefüllt, den die WASt ausgearbeitet hat und der vom Institut für Höhere Studien (IHS) ausgewertet wurde. Weitere Ergebnisse der Studie werden im Herbst erwartet.

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