Freitag, 26. April 2024
HomeNewsSzeneGabalier: Sponsor Müllermilch hat kein Problem mit homophoben Aussagen

Gabalier: Sponsor Müllermilch hat kein Problem mit homophoben Aussagen

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Wegen seiner homophoben Aussagen war Andreas Gabalier in den letzten Monaten häufiger in der Kritik. Doch seine Fans halten treu zu ihm – und nicht nur die: Auch für seinen Werbepartner, die Müllermilch-Gruppe, sind die Aussagen des Grazers kein Grund, den Werbedeal zu überdenken.

Die erste bedenkliche Äußerung lieferte Gabalier bei den „Amadeus Austrian Music Awards“: Bei seiner Dankesrede für den Preis als „Bester Live-Act“ meinte er mit einem Blick auf Conchita Wurst, man habe es „nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl noch auf ein Weiberl steht“. Mitte Juni erklärte er in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“, man „muss doch nicht jeden Tag schmusende Männlein in der Zeitung oder auf Plakaten drucken“. Und zwei Wochen später erklärter er im Münchner „Merkur“, Lesben und Schwule sollten „diese Sexualität nicht ganz so breit in der Öffentlichkeit austreten“: „Aus Respekt unseren kleinen Kindern gegenüber.“

Doch in der heilen Welt des „Volks-Rock’n’Rollers“ und seiner Partner scheint das kein Problem. So hat Johannes Kram für sein „Nollendorfblog“ bei Müllermilch nachgefragt, wie man den zu den Aussagen von Andreas Gabalier steht. Die Antwort: „Wir freuen uns sehr, Andreas Gabalier als Markenbotschafter gewonnen zu haben. Er passt hervorragend zu unserer Marke. Aus unserer Sicht bewegen sich Herrn Gabaliers Äußerungen – soweit sie uns bekannt sind – nicht außerhalb des rechtlichen Rahmens.“ Dafür verstehe man – im Sinne der freien Meinungsäußerung – „selbstverständlich auch Ihren Unmut“.

- Werbung -

Die Schlussfolgerung von Kram: „Müllermilch möchte sich also nicht festlegen, ob sie Homophobie gut findet oder nicht“ – immerhin hätte sich Müllermilch auch so herausreden können, dass die Aussagen die Privatmeinung von Gabalier seien.

Als Reaktion auf die Antwort von Müllermilch rufen erste LGBT-Aktivisten im Internet bereits zu einem Boykott der Müllermilch-Produkte auf. Zur Firmengruppe, die ihren Konzernsitz steuerschonend nach Luxemburg verlegt hat, gehören neben den „Müller“-Milchshakes oder dem bekannten Milchreis mit dem roten Logo auch die Marken Weihenstephan, Nordsee (zu 50%), die Homann-Gruppe oder Sachsenmilch. Auch für einige Handelsketten produziert Müller Eigenmarken – zum Beispiel „Milbona“ für Lidl oder „Milsani“ für Aldi Nord. Erkennbar sind diese beispielsweise an den Veterinärkontrollnummern SN 016 und BY 718.

Links zum Thema

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner