Freitag, 29. März 2024
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Bischof Huonder will gar keine Todesstrafe für Schwule

Nach Kritik: Der Bischof von Chur rudert jetzt zurück

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Es war ja gar nicht so gemeint: Der Schweizer Bischof Vitus Huonder hat in einer Presseaussendung jene Aussagen relativiert, in denen er die biblische Forderung nach der Todesstrafe für schwule Männer unterstützt hat.

Töten von schwulen Männern als „göttliche Ordnung“?

Der 73-jährige Bischof von Chur hat am Freitag bei einem Kongress konservativer Katholiken im deutschen Fulda eine dementsprechende Bibelstelle zitiert und dazu gemeint, dass diese Stelle die „göttliche Ordnung“ vorgebe, „welche für den Umgang mit der Sexualität gilt“. Unter Applaus lehnte er die Öffnung der Ehe ab.

Nicht nur in der Schweiz sorgten diese Aussagen für heftige Kritik. Der Schweizer Lesben- und Schwulenverband Pink Cross prüft, ob diese Aussagen strafrechtlich relevant seien. „Ein Kirchenvertreter lebt in keinem rechtsfreien Raum. Wer so argumentiert und indirekt sagt, Homosexuelle sollen getötet werden, ist kein Kirchenmann – sondern ein Hetzer und Straftäter”, erklärt Pink-Cross-Geschäftsleiter Bastian Baumann.

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Bischof wollte „in keiner Weise homosexuelle Menschen herabsetzen“

Nun rudert Huonder in einer Presseaussendung – zumindest ein bisschen – zurück: Er habe „mehrere unbequeme Passagen aus dem Alten Testament“ zitiert, „die Ehe, die Sexualität oder die Familie betreffen“. Der Bischof möchte „klarstellen, dass ich mit dem Vortrag, dessen Hauptthema die Ehe aus christlicher Sicht ist, in keiner Weise homosexuelle Menschen herabsetzen wollte und dass ich, wenn es um Homosexualität geht, ganz beim Katechismus der katholischen Kirche stehe“.

Dieser fordert zwar nicht die Todesstrafe für schwule Männer, ist aber auch nicht sonderlich tolerant. In der gültigen Fassung aus dem Jahr 1992 erklärt der Katholische Katechismus, dass homosexuelle Handlungen gegen das „natürliche Recht“ verstießen und „in keinem Fall zu billigen“ seien. Den entsprechenden Sündern sei „mit Achtung, Mitleid und Takt“ zu begegnen, sie selbst seien aber „zur Keuschheit gerufen“.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Churer Bischof Vitus Huonder mit seinen Aussagen zur Homosexualität für Aufregung sorgt. So hat er sie schon mehrmals als „Gräuel“ bezeichnet und forderte, Homosexuellen wegen ihrer „irregulären Situation“ das Abendmahl zu verweigern. Sie gleich zu behandeln sorgt seiner Meinung nach für „psychische Störungen“.

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