Freitag, 26. April 2024
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London: Mann tötet vier junge Schwule mit GHB

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In London soll sich ein 40-jähriger Lehrer online mit jungen Schwulen verabredet und sie dann umgebracht haben. Über die Motive gibt es keine Informationen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Vier junge Schwule im Alter zwischen 21 und 25 Jahren wurden im Londoner Stadtteil Barking tot aufgefunden. Die Leichen waren auf und rund um dem Kirchhof der St. Margaret’s Church abgelegt worden. Drei von ihnen wurden letztes Jahr im Abstand von etwa vier Monaten gefunden, die letzte vor eineinhalb Monaten. Die Todesursache war bei allen vier eine Überdosis der Partydroge GHB. Eines der Opfer war der Modedesigner Anthony Walgate.

Eine Verbindung zwischen den Fällen sah die Polizei bis vor kurzem nicht – auch, weil einer der Toten einen Abschiedsbrief bei sich hatte. Doch der wird nun noch einmal untersucht: Denn am Donnerstag wurde der 40-jährige Stephen P. verhaftet, der ganz in der Nähe der Kirche, bei der die Leichen gefunden wurden, wohnt.

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Nun vermutet die Polizei, dass Stephen P. für all diese Todesfälle verantwortlich ist. Er soll die späteren Opfer auf einer Dating-Plattform kennengelernt und dann zu sich eingeladen haben. In seiner Wohnung hat er ihnen dann die tödliche Dosis GHB verabreicht.

Auf die Spur kamen die Behörden dem Lehrer für Behinderte, weil sie den letzten Todesfall, der am 14. September entdeckt wurde, genauer unter die Lupe nahmen. Aufnahmen von Überwachungskameras, die in London allgegenwärtig sind, zeigten das Opfer mit Stephen P., dem mutmaßlichen Täter.

Am Sonntag wurde er nun wegen vierfachen Mordes und vierfacher Verabreichung eines Giftes mit dem Ziel, einen Menschen zu töten oder ihm einen schweren körperlichen Schaden zuzufügen, offiziell angeklagt. Tags darauf einem Richter vorgeführt. Dort verzichtete er auf Kaution und bestätigte seine Personalien. Morgen, Mittwoch, muss er vor dem Londoner Strafgericht Old Baley erscheinen.

Für die Eltern von Stephen P. sind die Vorwürfe unfassbar: „Wir sind noch immer in totalem Schock wegen der Vorwürfe gegen unseren Sohn“, sagten sie britischen Medien. Sie könnten nicht glauben, dass ihr Sohn für vier Morde verantwortlich sein soll.

GHB, dessen chemischer Name Gamma-Hydroxybutyrat ist und das auch als „Liquid Ecstasy“ bekannt ist, wird in kleinen Mengen euphorisierend. In einer zu hohen Dosis oder gemischt mit Alkohol kann es allerdings zu tödlichen Störungen des Herzrhythmus oder der Atmung führen.

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