Freitag, 19. April 2024
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Norwegen: Protestanten öffnen Ehe für schwule und lesbische Paare

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In Norwegen wird die evangelisch-lutherische Volkskirche vermutlich ab 2017 auch schwulen und lesbischen Paaren den Ehesegen geben. Die zwölf Bischöfe der Landeskirche, der vier von fünf Norwegern angehören, haben sich einstimmig dafür ausgesprochen.

So werde die Ehe-Liturgie dementsprechend angepasst, kündigte Helga Haugland Byfuglien, Präses der norwegischen Bischofskonferenz, an. Nun muss noch die Synode, die im Frühling stattfindet, den Beschluss bestätigen. Ab 2017 könnten in der norwegischen Volkskirche dann die ersten gleichgeschlechtlichen Eheschließungen stattfinden.

„Das ist ein sehr wichtiger Tag für die Kirche“, freut sich auch Haugland Byfuglien. Denn während die Zivilehe in Norwegen bereits seit 2009 für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wurde, hat sich die ehemalige Staatskirche damit bis jetzt schwer getan.

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So gibt es in Norwegen erst seit Kurzem Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare – im Gegensatz zu Schweden, wo die Protestanten bereits seit 2009 Lesben und Schwule trauen, oder Dänemark, wo die Kirchen seit 2012 Paare bei Hochzeiten gleich behandeln müssen.

Und das, obwohl im Jahr 2013 bereits acht der zwölf norwegischen Bischöfe für die Gleichstellung homosexueller Paare im Kirchenrecht eintraten. Doch um eine Abspaltung konservativer Christen zu vermeiden, gab die Kirche nach.

Das änderte sich nach den Wahlen zu den Pfarrgemeinderäten im letzten Monat: Fast zwei Drittel der Stimmen gingen an die „Åpen Folkekirke“, die sich offen für eine Gleichbehandlung von schwulen und lesbischen Paaren einsetzt. Für die Bischöfe scheint das jenes Signal gewesen zu sein, auf das sie gewartet haben.

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