Freitag, 29. März 2024
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Nigeria: Studenten wegen homosexueller Handlungen verhaftet

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Im Süden Nigerias sind 21 männliche Studenten wegen homosexuellen Akten verhaftet worden. Das berichten lokale Medien, die den Vorfall auch dementsprechend homophob ausschlachten.

Die Studenten wurden an zwei staatlichen Fachhochschulen in Asaba verhaftet. „Aus guter Quelle wissen wir, dass die männlichen Studenten wohl Anal-Sex gehabt haben. Wir haben die Verdächtigen verhört und sie haben nützliche Angaben gemacht. Es wird weiter ermittelt“, erklärt Polizeisprecherin Celestina Kalu. Und die Zeitung „Punch“ ergänzt, dass die Behörden genügend Beweise hätten, dass die Studenten „für einen finanziellen Gewinn“ gleichgeschlechtlichen Sex gehabt hätten.

Der Zeitung zufolge würde die Polizei Homosexualität an den Hochschulen Nigerias als wachsendes Problem sehen. Dafür seien „mehrere Kulte“ verantwortlich, die „Punch“ zufolge die Bürger in der Umgebung „terrorisieren“ würden.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Schwule in Nigeria von der Polizei verfolgt werden. Erst vor wenigen Tagen landeten in der Hauptstadt Lagos ein 14-Jähriger und ein 19-Jähriger in Gewahrsam, weil sie zusammen in einem Bett gelegen hätten. Im Mai sollen in Ibadan, einer Großstadt im Westen des Landes, ebenfalls 21 Männer festgenommen worden sein, die einem „schwulen Kult“ angehört haben sollen. Zu den „Beweismitteln“ der Polizei gehörten unter anderem Kondome.

Erst letztes Jahr hat die Regierung die Gesetze gegen Homosexualität verschärft. Seitdem sind sogar nicht-sexuelle Treffen von Homosexuellen verboten. Gleichgeschlechtlicher Sex wird mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft. Die Gesetze sind ursprünglich ein Relikt aus der britischen Besatzungszeit, die 1960 endete. In islamisch dominierten Regionen müssen Muslime sogar mit der Todesstrafe rechnen, wenn sie beim schwulen Sex erwischt werden.

In der Bevölkerung genießen diese Maßnahmen Unterstützung: Bei einer Umfrage, die 2013 gemacht wurde, sprachen sich 92 Prozent der Nigerianer dafür aus, die Gesetze gegenüber Lesben und Schwulen zu verschärfen.

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