Donnerstag, 25. April 2024
HomeAllgemeinAnti-Homo-Politikerinnen scheitern vor Gericht

Anti-Homo-Politikerinnen scheitern vor Gericht

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Gerichtliche Niederlage für die beiden rechtskonservativen Politikerinnen Hedwig Freifrau von Beverfoerde und Beatrix von Storch: Das Berliner Landgericht hat eine Einstweilige Verfügung aufgehoben, die von den beiden Frauen gegenüber der Berliner Schaubühne angestrengt haben.

Dort ist derzeit das Stück „Fear“ von Falk Richter zu sehen. Die beiden Frauen werden in einem Hipster-Albtraum als Zombies dargestellt, die besiegt werden müssten. Dagegen hatten die beiden Politikerinnen gerichtliche Schritte eingeleitet. In erster Instanz gab ihnen das Gericht recht und erließ die Einstweilige Verfügung. Noch letzte Woche war Beatrix von Storch, Vize-Vorsitzende der rechtspopulistischen AfD, sicher, die „werde die Klage gewinnen, weil dieses Theater kein Theater ist, sondern schlichte, dumpfe Hetze in bester brauner Manier“.

Doch das Landgericht Berlin hat die Verfügung von Beverfoerde gestern aufgehoben. Jene von Beatrix von Storch wurde vom Gericht zurückgewiesen. Das Gericht sieht in der Darstellung der beiden Politikerinnen keine Verletzung der Menschenwürde der beiden Antragstellerinnen. Die Schaubühne darf deshalb nun in dem Stück wieder die Bilder der Vertreterinnen der konservativen Rechten zeigen.

- Werbung -

Doch Hedwig Freifrau von Beverfoerde und Beatrix von Storch ging es offenbar nicht nur um das Urteil des Berliner Landgerichts. Die beiden Frauen, durch homophobe Aussagen mehrmals aufgefallen, inszenierten sich vor der reichlich anwesenden Presse geschickt als Opfer.

So hat die „Bild“-Zeitung Falk Richter wegen der Äußerungen zu von Beverfoerde und von Storch zum „Verlierer des Tages“ gekürt: „Es fallen Sätze wie, der müsse man ‚in den Kopf schießen‘ – Bild meint: Das geht zu weit!“

Doch das Gericht kommt zu dem Schluss, dass das Stück eben nicht zur Gewalt aufrufe – was die beiden Rechtspolitikerinnen dort auch unwidersprochen zur Kenntnis nahmen. Das können sie auch – denn Millionen Leser der „Bild“ werden mit solchen Fakten nicht belästigt, sie haben weiter den Eindruck, das Theaterstück hetze gegen die Rechtspopulistinnen und gefährde sogar ihr Leben.

„Die Neuen Rechten müssen sich also gar nicht vor Gericht durchsetzen, um zu gewinnen. Sie setzen nicht auf das Recht. Sondern auf Einschüchterung und Angst. Und darauf, dass es immer wieder Journalisten gibt, die dabei mitspielen“, kommentiert Johannes Kram im „Nollendorfblog“ dieses Verhaltensmuster, die Inszenierung als Opfer – die in Österreich auch von der FPÖ meisterhaft verstanden wird.

Links zum Thema

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner