Freitag, 26. April 2024
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[Video] Belgischer Kicker beleidigt gegnerische Fans als ‚Homos‘

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Für seine homophoben Äußerungen wurde ein belgischer Fußballspieler nun von seinem Verein suspendiert: Der 21-jährige Benito Raman von KAA Gent wird die nächsten Spiele wohl als Zuschauer von der Tribüne beobachten.

Der Vorfall ereignete sich am Sonntag: Gent gewann gegen Kortrijk, während Rivale Brügge zeitgleich ein Spiel verloren hatte. Das gefiel Raman offenbar: In Anspielung auf den Spitznamen der gegnerischen Fans schrie er ins Stadionmikrofon: „Alle Bauern sind Homos“ – noch während die Live-Übertragung im Fernsehen lief.

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Damit hat Benito Raman die jahrelangen Bemühungen seines Vereins, gegen Homophobie aufzutreten, in fünf Sekunden ruiniert. So wurde letztes Jahr das Stadion bei einem Heimspiel in Regenbogenfarben beleuchtet, und zu einem Spiel trugen Spieler Regenbogenschuhbänder. Für diese Aktionen hat der Verein viel Lob im In- und Ausland erhalten.

Dem entsprechend hart fiel auch die Reaktion des Vereins gegenüber Raman aus: Er wurde noch am Abend wegen den „komplett unangemessenen Äußerungen“, die konträr zu den Werten des Clubs stünden, suspendiert. Weiters denke man über „alternative Strafmaßnahmen“ für den 21-Jährigen nach. Dazu gehören ein Treffen mit jungen Lesben, Schwulen und Bisexuellen, das vom flämischen LGBT-Dachverband Çavaria in der Casa Rosa, dem LGBT-Zentrum in Ostflandern, organisiert wird, sowie psychologische Betreuung für Benito Raman. Der Verein entschuldigte sich außerdem bei der Gay Community für seinen Spieler, und auch bei allen Landwirten sowie dem FC Brügge, zu dem man „freundliche Beziehungen“ pflege.

Innerhalb der Community zeigt man sich beeindruckt über die Reaktionen des Clubs, die stärker ausgefallen sind als die eigenen: „Man merkt, dass es nicht länger akzeptabel ist, solche Äußerungen in der Öffentlichkeit zu machen. Das können wir nur begrüßen“, so Çavaria.

Es ist nicht das erste Mal, dass Benito Raman seinem Team unangenehm auffällt: So erklärte Gent-Trainer Hein Vanhaezebrouck, dass der Spruch nur der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Vor einigen Monaten war Raman mit einer Zechtour vor einem wichtigen Spiel in den Schlagzeilen. Vanhaezebrouck glaube nicht, dass sein Spieler homophob sei. Er habe wohl mehr als Fan denn als Spieler gehandelt, vermutet der Trainer. „Aber als talentierter Profi-Spieler muss er lernen, dass er eine Verantwortung hat“, macht Vanhaezebrouck klar.

Das scheint Benito Raman mittlerweile verstanden zu haben: Über Twitter hat er sich für seine Äußerungen entschuldigt. „Nach dem Spiel habe ich Dinge gesagt, die einem nur während des Fußballs passieren. Außerhalb habe ich einen großen Respekt für alle Fans von Brügge“, schrieb er. In einem weiteren Tweet entschuldigte er sich bei „Menschen mit anderer Orientierung“: Ihm sei nicht bewusst gewesen, dass er sie beleidige.

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