Samstag, 20. April 2024
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Ampelpärchen machen den Verkehr ein bisschen sicherer

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Die Ampelpärchen erhöhen die Verkehrssicherheit. Das geht aus einer Erhebung im Auftrag von „Wien leuchtet“, der zuständigen MA 33, hervor. Mit den Motiven selbst hat das aber nichts zu tun – für die „Kronen Zeitung“ ein Grund, erneut gegen die Figuren zu sticheln.

Mehr Licht, mehr Erfolg

Im Auftrag der MA 33 schickte das Institut Epigus im Herbst zehn Probanden mit einer Brillenkamera durch die Wiener Innenstadt. Deren Ergebnis: Die Ampelpärchen wurden stärker wahrgenommen als die Single-Figuren. Das hat aber nur indirekt mit den Figuren zu tun. Denn: „Ein Alltagsfußgänger nimmt Verkehrslichtsignale eher im Bereich ‚Umgebungssehen‘ wahr. Das heißt, dass nicht das Symbol wahrgenommen wird, sondern die Farbe der Ampel. Deshalb ist entscheidend, wie groß die Lichtaustrittsfläche ist“, erklärt Harald Bekehrti von der MA33 gegenüber ORF.at.

Weil bei den Ampelpärchen zwei Personen zu sehen sind, ist auch die Leuchtfläche um 40 Prozent höher. Und deshalb gehen auch weniger Menschen bei rot über die Straße. Wie viele das sind, hat die MA 33 selbst durch eine Zählung festgestellt: 18,22 Prozent weniger Wiener gehen demnach bei rot über die Straße, wenn ein Ampelpärchen zu sehen ist.

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Keine zusätzlichen Ampelpärchen geplant

Die Ergebnisse der Studie könnten auch Auswirkungen auf die anderen Wiener Fußgängerampeln haben. Allerdings werde es nicht mehr Ampelpärchen geben. Das sei „im Augenblick von der Politik nicht gewünscht“, so Bekehrti. Allerdings: Bei „schlechter Sichtbarkeit“ und wenn „es notwendig wird, werden wir in Zukunft einen etwas weniger schlanken Ampelmann – oder ein Ampelpärchen oder eine Figur, die der Straßenverkehrsordnung entspricht – haben“, so Bekehrti.

Die Ampelpärchen wurden im Mai in Wien installiert: An 54 Orten gibt es schwule, lesbische und heterosexuelle Paare auf den Fußgängerampeln zu sehen. Die Idee dazu kam aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Maria Vassilakou von den Grünen. In Zeiten von Song Contest und Life Ball sollte Wien so als weltoffene und tolerante Stadt präsentiert werden.

Der Plan ging auf: Zahlreiche Medien aus aller Welt berichteten darüber, und Städte in Deutschland und Österreich kopierten die Idee. Für Gesamtkosten in der Höhe von 63.000 Euro wurde so ein Werbewert in Millionenhöhe geschaffen, der Wien von seiner besten Seite zeigt.

„Krone“ stichelt weiter – und ihre Leser regen sich auf

Doch auch das beirrt Österreichs große Tageszeitung nicht, die Idee der Grünen Vizebürgermeisterin schlechtzureden. In ihrer Online-Ausgabe titelt die „Kronen Zeitung“ mit „Studie zu Wiens Ampelpärchen kostete 20.000 Euro“ und kritisiert die ihrer Meinung nach zu hohen Gesamtkosten.

Unter den Lesern der „Krone“ sorgt der Artikel erwartungsgemäß für Empörung. „Würde nämlich ich, als ‚Otto-Normalverbraucher‘, solche ‚Ideen auf Kosten der Steuerzahler‘ umsetzen, würde ich wegen Veruntreuung abgestraft und müsste sogar bei einem Psychiater vorstellig werden“, schreibt User „rotweissrot“ auf „krone.at“, „Patriot777“ fordert „Weg mit den Schwulen Männchen!“, und „Dass sich von den Grünen noch wer ohne kugelsicherer Weste auf die Strasse traut, ist beachtlich!“, meint sogar „gumpolds68“.

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