Freitag, 29. März 2024
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Chinesen kaufen Mehrheit an Grindr

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Die unter schwulen Männern beliebte Dating-App „Grindr“ wird chinesisch: Ein börsennotierter Spieleentwickler aus dem Reich der Mitte hat 60 Prozent der Anteile an der Firma übernommen. Für Datensicherheit und Entwicklung der App könnte diese Entwicklung problematisch werden.

85 Millionen Euro für 60 Prozent an Grindr

Öffentlich wurde der Kauf durch eine Verlautbarung des neuen Mehrheitseigentümers „Beijing Kunlun Tech“ gegenüber der Börse von Shenzen, bei der das Unternehmen gelistet ist. Für den Anteil am größten schwulen Dating-Netzwerk hat die Firma 93 Millionen Dollar, umgerechnet rund 85 Millionen Euro, bezahlt.

Die restlichen Anteile des Unternehmens verbleiben im Eigentum des Gründers Joel Simkhai und seiner Angestellter. Auf dem Firmenblag freut er sich über den Verkauf: „Seit fast sieben Jahren hat Grindr sein Wachstum selbst finanziert, und so haben wie das größte Netzwerk der Welt für schwule Männer geschaffen. Wir haben diese Investition in unsere Firma angenommen, um unsere Dienste für Euch auszubauen und weiter sicherzustellen, dass wir Grindr die Nummer 1 App und Marke für Millionen User bleibt“, so Simkhai.

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„Strategische Investition“: Wie sicher sind die Daten?

„Beijing Kunlun Tech“ hat den Kauf in einer ersten Stellungnahme als „strategische Investition“ bezeichnet. Ob es die App in China stärken wird, ist nicht bekannt. Zwar ist Grindr dort verfügbar, der Zugang wird von den Behörden aber immer wieder gestört.

Derzeit wird der chinesische Markt von der bei uns unbekannten Dating-App „Blued“ dominiert. Diese App wurde 2013 vom ehemaligen Polizisten Geng Le auf den Markt gebracht und hat eigenen Angaben zufolge drei Millionen User pro Tag.

Doch nicht alle Beobachter sehen die Zukunft von Grindr nach der Mehrheitsübernahme so rosig. So werden Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in China über weite Strecken diskriminiert.

Und auch mit der Datensicherheit sieht es im Reich der Mitte nicht gut aus: Die chinesische Regierung wird immer wieder verdächtigt, Datenspionage im großen Stil zu betreiben. So könnten sensible Daten von Grindr künftig leichter bei den Behörden in China landen – für nicht geoutete Politiker oder Wirtschaftsbosse wäre das eine Katastrophe.

Und auch sonst hat Grindr gerade ein Imageproblem: In den letzten zwei Jahren hat sich die Zahl der Verbrechen, die über diese und andere Dating-Plattformen wie Tinder verübt wurden, mehr als versiebenfacht: Erst im letzten Jahr hat eine Bande in Großbritannien Männer ausgeraubt, die ein Date auf Grindr gesucht hatten.

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