Mittwoch, 24. April 2024
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Pedro Almodóvar in den ‚Panama Papers‘

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Auf der Kundenliste der durch die „Panama Papers“ bekannt gewordenen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca befindet sich auch der spanische Regisseur Pedro Almodóvar. Das berichtet die britische Tageszeitung „The Guardian“ in ihrer Online-Ausgabe. Demnach waren der Regisseur und sein Bruder Agustín Almodóvar zwischen 1991 und 1994 Begünstigte der „Glen Valley Corporation“, einer der Briefkastenfirmen.

Almodóvar hat mittlerweile sämtliche Pressetermine für seinen letzten Film „Julieta“ abgesagt. Der Zeitpunkt ist ungünstig: Heute sollte der Film in Madrid Premiere haben, ab Freitag in den spanischen Kinos anlaufen. Vermutlich wird der Regisseur auch bei der Premiere nicht auf dem roten Teppich zu sehen sein.

Grund für die Absage der Termine dürfte sein, dass seine finanziellen Vereinbarungen nun von den spanischen Behörden genauer geprüft werden dürften. Es ist unklar, wie viel der Regisseur über das Finanzgebaren der Briefkastenfirma gewusst hat. Für eine Stellungnahme war Almodóvar nicht zu erreichen.

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Dafür erklärte sein Bruder Agustín gegenüber spanischen Medien, er habe die „Glen Valley Corporation“ geschlossen, „weil sie nicht zu der Art, wie wir gearbeitet haben, gepasst hat“. Er entschuldigte sich für den „Schaden, den das Bild nimmt, das mein Bruder in der Öffentlichkeit hat, nur verursacht durch meinen Mangel an Erfahrung in den ersten Jahren unseres Familiengeschäfts.“

„Bevor es zu Verdächtigungen kommt, die von den Informationen kommen, die Sie haben, wünschen wir in jedem Fall deutlich zu machen, dass Pedro und ich mit all unseren steuerlichen Pflichten auf dem aktuellen Stand sind“, so Agustín Almodóvar weiter. Die beiden Brüder haben 1985 die Filmgesellschaft „El Deseo“ gegründet, die seitdem alle Filme des spanischen Oscar-Preisträgers produziert hat.

Almodóvar ist dabei nicht der einzige berühmte Name der Filmbranche, den Finanzangelegenheiten nach Panama bewegten: Weitere Namen, die in den „Panama Papers“ zu finden waren, sind der mittlerweile verstorbene Filmemacher Stanley Kubrik oder der Schauspieler Jacky Chan, bei dem es Verbindungen zu sechs Briefkastenfirmen gibt.

Eine Geschäftsbeziehung mit Mossack Fonseca oder das Halten einer Offshore-Firma sind keine illegalen Vorgänge. Für Almodóvar, seinen Bruder und alle weiteren Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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