Donnerstag, 28. März 2024
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So würden Griss und Lugner Lesben und Schwule vor Putin verteidigen

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Wie halten es die Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten mit den Rechten von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender? Für die unabhängigen Kandidaten Irmgrad Griss und Richard Lugner hat es am Montag bei der PULS-4-Sendung „Wer wird Präsident?“ eine mögliche Antwort gegeben.

Dabei mussten Griss und Lugner sagen, wie sie als Staatsoberhaupt auf folgendes Szenario reagieren würden: In Russland gibt es eine Verhaftungswelle unter Schwulen, Lesben und Transgender. Der russische Präsident Wladimir Putin ist inzwischen auf Staatsbesuch in Wien. LGBT-Aktivisten haben geplant, den Opernball, den Putin mit dem Staatsoberhaupt besucht, zu stören.

Lugner: „Ich steh‘ dazu, dass ich eine Frau habe“

Lugner, der als erster antwortete, berief sich zunächst auf Artikel 7 der Verfassung, in dem das Gleichheitsprinzip festgeschrieben ist: „Wegen geschlechtlichen Neigungen, das ist in der Verfassung nicht geregelt. Das muss man nach freiem Gutdünken entscheiden“, stottert er am Thema vorbei. Er selbst sei wie die Mehrheit der Bevölkerung heterosexuell und „steh‘ dazu, dass ich eine Frau hab‘“.

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Dann passiert ihm ein peinlicher Versprecher. „Wenn’s heterosexuelle Paare gibt, okay. Wenn sich die lieben und ihnen Spaß macht, soll es ihnen Spaß machen. Mir würde es keinen Spaß machen“, so der Baumeister. Moderatorin Corinna Milborn machte ihn auf den Versprecher aufmerksam, Lugner redete unbeirrt weiter: In Russland sehe man „das“ anders. „Da werde ich mit dem Herrn Putin vorher sicher über diese Problematik reden, aber beim Opernball würde ich ihn mit dem nicht belästigen“, so Richard Lugner.

Griss gegen Demo in der Oper, würde Diskriminierung aber ansprechen

In der Sache ähnlich, aber in Details geschickter, äußerte sich Irmgard Griss. „Ich würde keine Demonstration in der Oper zulassen. Ich finde, das ist etwas, das man natürlich ansprechen muss“, so die ehemalige Höchstrichterin. Wenn Massenverhaftungen sexueller Minderheiten stattfänden, „ist schon der Besuch in Frage zu stellen“, macht die Kandidatin ihre Position deutlich. Mit Anti-Putin-Aktivisten würde sie sich unter Umständen treffen.

Irmgard Griss hat die parlamentarische Bürgerinitiative „Ehe gleich!“ unterschrieben. Diese fordert eine Aufhebung des Eheverbots für schwule und lesbische Paare, das unterstützt auch die ehemalige Höchstrichterin.

Richard Lugner: Conchita Wurst eine „Zumutung“

Richard Lugner ist hingegen in der Vergangenheit immer wieder mit Äußerungen aufgefallen, die nicht gerade auf ein gutes Verhältnis zur Community hinweisen. Die „ganze Homosexuellen-Lobby“ gehe ihm „auf den Nerv“, so Lugner im letzten Jahr, nachdem Opernball-Moderator Alfons Haider Lugners Opernball-Gast Elisabetta Canalis kritisierte.

Im Gespräch mit der Tageszeitung „Österreich“ legte der Baumeister nach: „Diese ganze Homosexuellenlobby glaubt einfach, die Welt gehört ihnen. (…) Aber irgendwann müssen die auch zur Kenntnis nehmen, dass sie keine Ausnahmeerscheinungen sind, sondern normale Menschen mit einem untypischen Sexualverhalten.“ Haider selbst bezeichnete er in einem Interview mit PULS 4 als „überheblichen homosexuellen Vogel“.

Und auch an Conchita Wurst ließ Lugner kein gutes Haar: „Ich finde es eine Zumutung, dass ein Mann mit ausgestopften Busenhalter sich als Frau Wurst ansprechen lässt. Warum soll man zu dem Frau sagen, wenn an ihm nicht einmal ein bisschen was von einer Frau dran ist?“, empörte er sich über Österreichs bekanntesten Society-Exportartikel.

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