Mittwoch, 24. April 2024
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Porno-Webseite klopft Usern in North Carolina auf die Finger

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Wer auf die Pornoseite xHamster geht, will eigentlich nichts von Politik hören. Doch User im US-Bundesstaat North Carolina müssen sich nun notgedrungen mit diesem Thema auseinandersetzen. Denn sie bekommen von der Seite einen Rüffel, weil in ihrem Bundesstaat sexuelle Minderheiten durch ein Gesetz diskriminiert werden dürfen.

So verbietet ein Gesetz, das letzten Monat beschlossen wurde, Städten und staatlichen Einrichtungen die Einführung von Antidiskriminierungsmaßnahmen aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität. Transgender Schüler und Studenten dürfen auch nicht mehr jene Toiletten benutzen, die ihrem gelebten Geschlecht entsprechen – was zu dem wenig schmeichelhaften Spitznamen „Klo-Gesetz“ führte.

Wer in North Carolina die Seite aufruft, bekommt nun zunächst ein Pop-Up-Fenster, in dem gezeigt wird, dass Pornos mit Schwulen oder Transsexuellen in der Gegend offenbar sehr beliebt sind – auch, wenn ihre Darsteller durch das neue Gesetz diskriminiert werden. „Die unglaubliche Scheinheiligkeit von North Carolina“, wird der Text betitelt. Der US-Bundesstaat sei „das Land, in dem Homophobie zum Gesetz wurde.“

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Die Botschaft ist trotzdem mehr als deutlich: „Wir haben die letzten 50 Jahre für die Gleichbehandlung aller Menschen gekämpft, aber diese Gesetze sind diskriminierend und xHamster toleriert das nicht“, so xHamster-Sprecher Mike Kulich in einer Stellungnahme: „Wir respektieren und inkludieren alle Sexualitäten.“

Und er fährt fort: „Ab heute ist der Zugriff zu xHamster im Bundesstaat North Carolina bis auf weiteres gesperrt. Wenn man sich ansieht, was die Menschen dort sehen, glauben wir, dass diese Strafe ernst ist. Wir werden nicht weitermachen und Geld in ein System pumpen, dass diese Art von Müll verbreitet.“

Doch ganz so ernst scheint die Firma ihre eigene Blockade nicht zu nehmen: User berichten, das Fenster kann einfach weggeklickt werden – und der Zugriff auf sämtliche Filmchen steht auch im boykottierten Bundesstaat wieder offen.

Ob es der Porno-Seite um die Sache oder nur um gute Werbung geht, steht also nicht fest. Fakt ist: Unzählige Nachrichtenportale haben von der xHamster-Aktion berichtet. Und gute PR hat die Seite, die zu den hundert meistaufgerufenen Webseiten gehört, auch nötig: Denn die Firma engagiert sich für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der seinerseits von der Ehe-Öffnung und Rechten für sexuelle Minderheiten wenig hält.

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