Freitag, 29. März 2024
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LGBT-Journalist in Bangladesch getötet und zerstückelt

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Der Chefredakteur des ersten LGBT-Magazins von Bangladesch wurde „zu Tode gehackt“. Das berichtet unter anderem die BBC unter Berufung auf lokale Medien und Beamte. Bei dem Opfer soll es sich nach Berichten der „Dhaka Tribune“ um den 35-jährigen Xulhaz Mannan, einen der führenden Aktivisten der LGBT-Bewegung des Landes, handeln.

Der Vorfall ereignete sich gegen 17.00 Uhr Ortszeit in seiner Wohnung in der Hauptstadt Dhaka. Sein Freund Tanay Mojumdar wurde bei dem Angriff ebenfalls getötet. Mannan arbeitete nach Angaben seiner Freunde für das Magazin „Roopbaan“, zuvor arbeitete er Freunden .

Täter tarnten sich als Paketboten

Das Haus, in dem das Verbrechen geschah, verfügt über einen eigenen Sicherheitsdienst. Dieser erzählte der „Dhaka Tribune“, dass fünf bis sechs Jugendliche sich als Mitarbeiter eines Paketdienstes Zutritt zu dem Haus verschafften. Sie sagten, die hätten ein Paket für Mannan.

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„Aber eine halbe Stunde später hörte ich Schreie und Schüsse aus der Wohnung und sah nach. Die Angreifer haben mich mit Messern attackiert“, erinnert sich der Security. Bei dem Angriff wurde er am Auge verletzt, er befindet sich derzeit in stationärer Behandlung.

Zeugenberichten zufolge riefen die mutmaßlichen Täter beim Verlassen des Hauses „Allahu Akbar“. Einer der Täter dürfte bei dem Angriff auch eine Schusswaffe dabeigehabt haben.

Redakteure des LGBT-Magazins fürchteten um ihr Leben

Wie die BBC berichtet, waren die Redakteure von „Roopbaan“ von Beginn an darauf bedacht, ihre wahren Identitäten geheim zu halten. Allerdings glaubten sie nicht, in Lebensgefahr zu schweben.

Offenbar wollen die radikalen Islamisten, die der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) nahestehen, ein Klima der Angst erzeugen. Auch der bekannteste Blogger aus Bangladesch sagte, er habe eine Todesdrohung erhalten.

Radikale Islamisten machen Jagd auf Ungläubige

Der Mord an Julhas Mannan und seinem Freund geschah zwei Tage, nachdem der Englisch-Professor Karim Siddique auf offener Straße ebenfalls ermordet und zerstückelt wurde. Die Angreifer hackten dem 58-Jährigen dabei fast den Kopf ab.

Ein Verdächtiger wurde festgenommen, nach Angaben der Polizei gehört er der Jugendorganisation der Jamaat-e-Islami, der größten islamistischen Oppositionspartei in Bangladesch, an.

Siddique war der vierte Professor der Hochschule von Rajshahi, der von mutmaßlichen Islamisten ermordet wurde. Seit letzten Februar haben Anhänger der Terrormiliz IS in Bangladesch mehrere Schriftsteller, die in ihren Augen „ungläubig“ waren und Mitglieder religiöser Minderheiten getötet.

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