Donnerstag, 25. April 2024
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Studie: Mehr Bareback-Sex durch Bareback-Pornos

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Bareback-Pornos führen zu mehr Bareback-Sex. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die von Public Health Solution in Zusammenarbeit mit der Columbia University in New York durchgeführt wurde.

Eines der Ergebnisse der Studie lautet: Schwule und bisexuelle Männer, die sich Pornos ohne Kondome anschauen, sind auch weniger oft bereit, beim Sex Kondome zu verwenden. So haben sich 92 Prozent der Befragten schon einen Bareback-Porno angesehen, 48 Prozent von ihnen gaben an, dass das bei ihnen zu einem riskanterem Sexualverhalten geführt hätte. Sieben von zehn Befragten meinten, sie wollten das, was sie in Pornofilmen gesehen hätten, auch selbst ausprobieren.

Mit der Studie wollten die Forscher eigentlich wissen, ob auch der gegenteilige Effekt funktioniert – also ob man über Pornos schwulen und bisexuellen Männern den Gebrauch von Kondomen schmackhaft machen kann. Das wäre möglich, meint der an der Studie beteiligte Soziologieprofessor Eric Shrimshaw.

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Denn Männer, die sich Pornos mit Kondomen ansehen, würden diese auch öfter benutzen. „Wir würden uns dafür aussprechen, Konsumenten mehr pornografisches Material zur Verfügung zu stellen, in dem sichtbar Kondome gebraucht werden“, erklärt Shrimshaw.

Bareback-Pornos sollten „politische Konsequenzen für Regisseure, Produzenten, Darsteller und Konsumenten“, fordert der Soziologieprofessor. Doch das lässt sich in einer globalisierten Welt schwer umsetzen. Diverse Versuche in den USA, Kondome bei Pornodrehs verpflichtend einzuführen, scheiterten entweder – oder sie führten dazu, dass die Filme in anderen US-Bundesstaaten oder Europa produziert wurden.

Auch sonst wirft die Studie einige Fragen auf: Denn die Frage, ob sich Männer, die Pornos mit Kondomen sehen, von vornherein eher Safer Sex praktizieren, oder sich von den Filmen zum Gebrauch verleiten lassen, konnten die Wissenschaftler nicht klären. Hier weisen ältere Studien aber darauf hin, dass die meisten Pornokonsumenten den Unterschied zwischen Phantasie und ihrem eigenen Schutzverhalten sehr wohl kennen.

Befragt wurden für die Studie, die von PLOS One publiziert wurde, 265 schwule und bisexuelle Männer, die in 50 Meilen Umkreis von New York City, Philadelphia, Baltimore oder Washington DC wohnen. Angeworben wurden die Männer über Facebook.

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