Freitag, 29. März 2024
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Orlando: Der Attentäter war „ein Dutzend Mal“ im Club, in dem er tötete

Dabei betrank er sich bis zur Bewusstlosigkeit

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Beim Anschlag auf den Schwulenclub „Pulse“ in Orlando gibt es nach Angaben der US-Behörden keine Verbindungen zur Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Stattdessen gehen die Beamten davon aus, dass Omar Mateen alleine gehandelt hat, ohne Verbindungen zu anderen Terroristen. Bei der Suche nach dem Motiv hat sich eine Wendung ergeben: Demnach soll Mateen selbst schwul oder bisexuell gewesen sein – und mit seiner sexuellen Orientierung nicht zurecht gekommen sein.

Er ging alleine in den Club und betrank sich

„Er ist bereits seit über drei Jahren regelmäßig in den Club gegangen“, erinnert sich Christopher Callen, der gemeinsam mit seinem Partner Ty Smith als Drag Queen im „Pulse“ aufgetreten ist. Er ist sich auch sicher, dass Mateen im Club immer wieder Männer geküsst hat. In den Club kam er immer alleine, mindestens „ein Dutzend Mal“, so Smith.

In Erinnerung blieb der Attentäter dem Personal auch wegen einer anderen Eigenart: Oft hat Omar Mateen in dem Club so viel getrunken, dass er aus dem Club hinausgeführt werden musste. „Manchmal ging er in die Ecke und trank allein, andere Male war er so betrunken, dass er laut und streitlustig wurde“, erinnert sich Ty Smith. „Er durfte Zuhause nicht trinken, in Gegenwart seiner Frau oder seiner Familie. Sein Vater war sehr streng“, ergänzt sein Partner.

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Sein strenger Vater ist ein wirrer Nationalist

Sein Vater Seddique Mateen wird von Medien als wirrer afghanischer Nationalist beschrieben. Gegenüber NBC News sagte er, er wisse weder, was seinen Sohn Omar zu der Tat motiviert habe, noch, dass er den Massenmord geplant habe. Er sei bestürzt über die Tat, erklärte er. Auf Facebook schrieb er allerdings: „Es ist Sache Gottes, Homosexuelle zu bestrafen. Nicht die seiner Diener.“

Gegenüber seinem Vater hat sich Omar Mateen öfter schwulenfeindlich geäußert: So erinnert sich Seddique Mateen, dass seine Familie einmal am Strand gesehen hat, wie sich zwei Männer geküsst haben. Daraufhin sei sein Sohn sehr wütend geworden, so der Vater.

Schon bei den Besuchen im „Pulse“ wurde klar, wie gefährlich Omar Mateen sein konnte. Als einer der Gäste einen religiösen Witz gemacht hatte, zog der 29-Jährige ein Messer: „Er sagte, wenn ich mich noch einmal mit ihm anlegen würde, würde ich ja schon wissen, was passieren würde“, erinnert sich Callen.

„Niemand mochte ihn wirklich“

Und auch andere Quellen bestehen, dass der Attentäter von Orlando offenbar ein schwules Doppelleben geführt hat: Gegenüber einem lokalen Fernsehsender erinnert sich ein Mitschüler während seiner Ausbildung als Security, dass er während der Ausbildung mit Mateen regelmäßig in schwule Clubs gegangen sei.

Auch hat der 29-Jährige seinen Kameraden um ein Date gebeten: „Ich war aber zu diesem Zeitpunkt selbst nicht geoutet und habe nein gesagt“ Omar Mateen beschreibt der Zeuge als Außenseiter: Während der Ausbildung war er geschieden und hatte einen dreijährigen Sohn. Versuche, sich anzupassen, gingen schief: „Niemand mochte ihn wirklich – er war ein sozial unangenehmer Mensch.“

Zeuge chattete mit Omar Mateen auf „Jack’d“

Kevin West, ein anderer Stammgast des „Pulse“, erzählte der „Los Angeles Times“, dass ihm Mateen ein Jahr lang immer wieder Textnachrichten über die Dating-App „Jack’d“ schickte. West sah Mateen, den er persönlich noch nicht kannte, eine Stunde vor dem Anschlag vor dem Club. „Er ging direkt an mir vorbei. Ich sagte ‚Hey‘ und er drehte sich um, nickte und sagte ebenfalls ‚Hey‘“, erinnert er sich.

Nachdem er am nächsten Morgen die Bilder des Attentäters sah, fuhr West zur nächsten Polizeistation und erzählte den anwesenden FBI-Beamten, dass er mit dem Attentäter gechattet hatte. Als Beweis zeigte er ihnen den Chat auf dem Handy. MSNBC-Moderator Chris Hayes berichtet auch von zwei Männern, die mit Omar Mateen über die schwule Dating-App „Grindr“ gechattet haben wollen.

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