Freitag, 19. April 2024
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[Video] Karmasin begründet Verbot der Homo-Ehe in Österreich mit „Tradition“

ÖVP-Familienministerin macht im "Standard"-Sommergespräch bei Fragen der Gleichberechtigung keine gute Figur

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Zu Beginn ihrer Amtszeit galt Sophie Karmasin als das liberale Gesicht der ÖVP-Regierungsmannschaft. Doch nachdem sie sich gleich zu Beginn ihrer Karriere etwas zu weit aus dem Fenster lehnte, ist sie nun stramm auf Parteilinie, wenn es um die Öffnung der Ehe geht.

Das zeigte die Familienministerin auch beim Sommergespräch des „Standard“, der ihr als Gesprächspartner den offen schwulen YouTube-Blogger Michael Buchinger zur Seite stellte. Dabei manövrierte sich Karmasin recht unelegant von einem Fettnäpfchen ins Nächste.

Homo-Familie? „Naja, da gibt es auch Möglichkeiten“

Zunächst sah sie Buchinger als „Jungvater“ – als dieser ihr sagte, dass er schwul sei, antwortete sie verlegen mit „Naja, da gibt es auch Möglichkeiten“. Daraufhin erinnerte sie der Video-Blogger daran, dass sie eigentlich gegen die Öffnung des Adoptionsrechts für Lesben und Schwule war. Karmasin relativiert ihre damalige Meinung („Ich habe nicht gesagt, man soll es nicht machen“) und wird von „Standard“-Redakteurin Maria Sterkl mit einem knappen „Doch, haben sie“ der Lüge überführt.

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Ähnlich ungeschickt laviert Karmasin bei der Frage nach der Öffnung der Ehe herum. Als Michael Buchinger die Ministerin darauf aufmerksam macht, dass Eingetragene Partnerschaften „immer noch minderwertig im Vergleich zur Ehe“ seien, entgegnet Karmasin: „Das sehen nicht alle Betroffenen so. Manche sehen es sogar als Vorteil.“

„Ehe hat im katholischen Sinne für eine relevante Gruppe einen wichtigen Stellenwert“

Das Ehe-Verbot für schwule und lesbische Paare rechtfertigt sie damit, dass man „auf die österreichische Kultur Rücksicht nehmen“ müsse: Es sei „zu berücksichtigen, dass die Ehe, auch im katholischen Sinne, für eine große und relevante Gruppe einen wichtigen Stellenwert hat. Das ist zu respektieren.“, so Karmasin im „Standard“-Sommergespräch.

Dafür ist Sophie Karmasin der Meinung,  dass homosexuelle Paare nicht diskriminiert werden dürften: „Dass Verpartnerungen nicht am Standesamt durchgeführt werden dürfen und Verpartnerte nicht den Familiennamen tragen dürfen, ist mir ein Dorn im Auge. Da sind wir noch dabei, Lösungen zu finden“, erklärt sie. Dass es ihre ÖVP-Amtskollegen sind, die eine solche Lösung seit mehr als eineinhalb Jahren verschleppen, verschweigt die Familienministerin.

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