Donnerstag, 28. März 2024
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US-Wahl: Clinton, Trump und Kondome in Porno-Filmen

In Kalifornien steht eine besondere Volksabstimmung zur Entscheidung

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Die Vereinigten Staaten von Amerika wählen in den kommenden Stunden nicht nur einen neuen Präsidenten. Auch große Teile des Kongresses, zwölf Gouverneure und Tausende kommunale Ämter werden heute gewählt – und es gibt zahlreiche Volksabstimmungen.

Kalifornien stimmt über Kondompflicht für Pornodarsteller ab

Eine davon betrifft auch schwule Männer in aller Welt – zumindest indirekt. „Proposition 60“ soll Kondome für Pornodarsteller im US-Bundesstaat Kalifornien verpflichtend machen. Außerdem müssten die Produzenten für die Kosten der entsprechenden Gesundheitsuntersuchungen und Impfungen ihrer Darsteller aufkommen.

Ein ähnliches Gesetz ist im Bezirk Los Angeles nach einer Volksabstimmung bereits seit 2012 in Kraft. Nun möchte es vor allem die AIDS Healthcare Foundation auf den gesamten Bundesstaat ausweiten. Die Befürworter der Kondom-Pflicht für Pornofilme argumentieren, dass es ein Thema sei, das die gesamte öffentliche Gesundheit betreffe. Die Produzenten würden ihre Darsteller lebensgefährlichen Risiken aussetzen, für deren Kosten die öffentliche Hand aufkommen müsste, so die Befürworter.

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Jeder Kalifornier könnte Produzenten und Darsteller verklagen

Die Gegner des Gesetzes argumentieren, dass es die Porno-Branche in Kalifornien ruinieren würde. Einerseits werden – gerade im Hetero-Bereich – Filme mit Kondomen nicht angenommen. Auf der anderen Seite hätten die Produzenten ein Risiko, sich in teils skurrilen Prozessen für ihre Arbeit rechtfertigen zu müssen. Denn nach dem Gesetzesentwurf könnte jeder der 38 Millionen Bürger Kaliforniens jeden, der pornografische Inhalte produziert oder vertreibt, verklagen. Außerdem könnten so die echten Namen der Pornostars und deren Privatadressen quasi ungefiltert an die Öffentlichkeit geraten.

Dem entsprechend empfehlen sowohl Demokraten als auch Republikaner ihren Wählern, den Gesetzesentwurf abzulehnen. Die kalifornische Porno-Branche lehnt das Gesetz als Ganzes ab. Zahlreiche Gesundheitsexperten und Bürgerrechtsorganisationen stehen dem Vorschlag auch eher ablehnend gegenüber. Auch das AIDS Project Los Angeles macht klar, das Gesetz „schützt Darsteller nicht wie vorgegeben“.

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